Das Seminar besteht zu den wöchentlichen Terminen aus jeweils zwei Teilen: Im ersten Teil wird an der Entwicklung einer eigenen künstlerischen Arbeit/Haltung gearbeitet. Die Studierenden zeigen ihre aktuellen Skizzen und Projekte. Flankiert wird dies durch kleine fotografische Übungen und Input-Veranstaltungen zu verschiedenen fotografischen Positionen und Arbeitsweisen zur Einführung in die künstlerisch fotografische Arbeitsweise. Im zweiten Teil des Seminars werden fototechnische Grundlagen gelehrt. Themen wie Blende, Verschlusszeit und Tiefenschärfe werden im Umgang mit verschiedenen Kamerasystemen behandelt. Die Aufnahmetechnik im Studiobereich, Blitztechniken und der Umgang mit den verschiedenen Scannern und Druckern werden eingehend erläutert. Erste einführende Schritte in das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop ergänzen die technische Einweisung. Die analoge Fotografie ist ebenfalls ein Schwerpunkt: Es werden analoge Kleinbild- und Mittelformatkameras erprobt, des Weiteren wird das Entwickeln von SW-Filmen vermittelt. Ziel des Grundlagenseminars ist es, die technischen Fähigkeiten in der Fotografie zu erlernen. Zum einen, um in der künstlerischen Auseinandersetzung mit Fotografie mehr Möglichkeiten zu haben, zum anderen, um auch im angewandten Bereich besser aufgestellt zu sein. Im Rahmen des Seminars wird es eine Kollaboration mit der Schauspielschule Köln geben, um die erlernten Fototechniken praktisch in Bewegungs- und Portraitstudien on Location oder im Studio anzuwenden. Im Sommersemester 2025 wird als Fortsetzung ein Grundlagenseminar Fotografie II angeboten. Das Grundlagenseminar Fotografie I findet im Wintersemester 2025/2026 erneut statt. Für diejenigen, die das Grundlagenseminar nicht belegen, trotzdem aber im Fotolabor arbeiten wollen, finden wir eine Lösung. Bitte bei Interesse Claudia Trekel und Heiko Diekmeier kontaktieren unter: foto@khm.de

Wir werden unser Seminar in diesem Semester in zwei Teile teilen: Mittwoch 10:00 – 12:00 Uhr: Künstlerisch-fotografische Praxen und Aktivismus Künstlerische Fotografie eignet sich sehr gut für eine kritische Auseinandersetzung mit politischen Themen und gesellschaftlichen Diskursen und kann zur Aufklärung beitragen, was aktuell angesichts der ökologischen Krise, den Kriegen und das Erstarken rechtsradikaler Kräfte nötiger denn je ist. Andere, persönlichere und sensiblere Perspektiven sind möglich und Künstler*innen können weiterführende Ebenen einbringen als es Bilder der Berichterstattung können. Wir möchten im Fotoseminar als Gruppe zusammenwachsen und uns intensiv und über einen längeren Zeitraum mit der Frage beschäftigen, welche Wege mit Fotografie arbeitende Künstler*innen einschlagen können, um eine engagierte und involvierte Praxis zu entwickeln und mit der Kunst an der Grenze zum Aktivismus zu agieren. Dabei fokussieren wir uns auf Inputs, Vortragseinladungen und auf Texte, besonders auf die Klimakrise und Alltagsrassismus. Wir planen eine Exkursion vom 04. – 10.11.2024. Entweder zur Biennale in Venedig oder zur Paris Photo. Im Laufe des Semesters werden zudem einige Künstler*innen zu Artist Talks eingeladen. Es ist eine Kooperation mit der Photoszene Köln geplant. In diesen Rahmen wird es eine Ausstellung Eurer zu den oben genannten Themen erstellten Arbeiten geben. Es wird evtl. ein Symposium stattfinden, dass wir gemeinsam erarbeiten. Eröffnung der Photoszene ist der 15. Mai 2025. Regelmäßige Teilnahme ist erforderlich. Mittwoch 12:00 – 13:00 Uhr: Kolloquium für die kommenden Case-Ausstellungen Das Kolloquium dient der Vorbereitung der Ausstellungen von: Anna Traskalik Linda Nasdalack Thea Kleinhempel Bohye Lee Eva Swiatkowski Regelmäßige Teilnahme aller Aussteller*innen ist erforderlich. Wir können für die Case-Ausstellungen keine neuen Studierenden aufnehmen, da diese Veranstaltung im letzten Semester vorbereitet wurde und dies vorerst der letzte Zyklus der Case-Ausstellungen sein wird.

‘urban stage/öffentlicher Raum’ untersucht seit 2007 kontinuierlich in praktischen Übungsformaten die Frage nach städtischen Folien und soziopolitischen Strukturen im Format studentischer Projektarbeit. Leerstand und architektonische Agglomeration, Non-sites und institutionelle Rahmenbedingungen sollen analysiert und neu beschrieben werden. Jetzt, nach der regulierenden politischen Veränderung des öffentlichen Raumes, sollen künstlerische Intervention sowie Aspekte des Performativen und Szenografischen methodisch zur Anwendung kommen. Spezifische Projektideen sollen auf der Seminarplattform entwickelt und in konkreten Ausstellungsprojekten und Kooperationen – auch verstärkt im städtischen Raum – umgesetzt werden. Mit dem archiv.komplex realisiert das Seminar eine ‚nachbarschaftliche’ und dauerhafte Kooperation zur Fragestellung des künstlerischen und politischen Umgangs mit aktueller Zeitgeschichte und Archiven am Beispiel der Einsturzstelle (3. März 2009) des Stadtarchivs in Köln. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Mack-Pyramide in Monheim ist in Planung, extern kuratiert von Emmanuel Mir, in Zusammenarbeit mit der Kunstschule Monheim, Katharina Braun und dem Bürgermeister Daniel Zimmermann. Wir arbeiten weiter mit dem 'Theater an der Ruhr’, Mülheim an der Ruhr, dem Intendanten Sven Schlötcke an der Idee von ‚Geheimnis/secrets‘ – und folgen der Einladung des Kunstmuseum Solingen, Gisela Elbracht-Iglhaut, über die Choreographin und Tänzerin Pina Bausch zu denken – die im Jahr 2025 85 Jahre geworden wäre und in Solingen geboren wurde. Besprechungen einzelner studentischer Projekte und Skizzen wird kontinuierlich angeboten – u.a. auch mit Gästen (nach Ankündigung) Infos auch unter: https://www.khm.de/public_art_oeffentlicher_raum/ Bitte anmelden bei der Projektassistenz, Helin Korkmaz h.korkmaz@khm.de

Mit seinem zweiteiligen Projekt „Film ist“ hat der österreichische Künstler Gustav Deutsch 1998 und 2002 eine Phänomenologie des Mediums Film vorgelegt. Seine Untersuchungsgegenstände waren dabei der Wissenschafts-, Lehr- und Industriefilm sowie das frühe Kino. In Kapiteln zu Themen wie „Schrift und Sprache“, „Erinnerung und Dokument“ oder „Gefühl und Leidenschaft“ sezierte und re-arrangierte Deutsch in „Film ist“ das filmische Zeichensystem und entwarf damit Vorschläge zur Beantwortung der Frage des Filmtheoretikers André Bazin: „Qu’est-ce que le cinéma?“. Gustav Deutschs Verfahren aufgreifend, haben wir uns im ersten Teil des Seminars anhand zahlreicher Beispiele aus Geschichte und Gegenwart des experimentellen Films mit denjenigen Elementen beschäftigt, die Film konstituieren: Material, Kamera, Licht, Montage, Wort/Text, Objekte u.a.. Wir vertiefen nun unsere Auseinandersetzung mit spezifischen Wesenszügen der Gattung und erweitern das Spektrum um die Thematisierung von Zeit- und Farbdramaturgien und werfen die Frage auf, was filmischen Stil ausmacht. Die Auswahl umfasst Filme, die sich auf reine Beobachtung konzentrieren und andere, in denen die den Künstler:innen zugewiesenen Positionen entschieden überschritten werden, um eigene zu besetzen – in räumlicher Hinsicht, aber auch in Bezug auf die Transgression reglementierter Repräsentationen, etwa von Sexualität. Anhand filmischer Beispiele, in denen nichtmenschliche Protagonist*innen wie Architektur, Landschaft, Pflanzen oder Tieren in den Fokus rücken, erforschen wir das alternative erzählerische Potenzial experimenteller Filme und befragen die Konstitution des jeweils spezifischen filmischen Blicks auf die Welt. Die hier vorgestellten Filme erweitern die gängige filmische Syntax und greifen damit in die Konventionen des Kinos ein. Sie versuchen dabei nicht, der Frage, was „Film ist“ weitere Festschreibungen hinzuzufügen, sondern neue Möglichkeitsräume zu eröffnen: Was könnte Film auch sein? Künstler*innen: Francis Alÿs, Yalda Afsah, Bruce Baillie, Francesca Bertin, Stan Brakhage, Thomas A. Edison, Su Friedrich, Jean Genet, Andree Korpys/Markus Löffler, Mara Mattuschka, Marie Menken, Marcel Odenbach, Sergei Parajanov, Maki Satake, Timo Schierhorn, Carolee Schneemann, Maya Schweizer, Sam Taylor-Wood, Anita Thacher, Naomi Uman, Andrew Norman Wilson u.a.

In diesem Grundlagenseminar erforschen wir gemeinsam die künstlerischen Möglichkeiten von performativen Strategien in Zusammenhang und Differenz zu denen des Mediums Video. Das Hauptaugenmerk liegt in der synergetischen Verbindung beider Felder: Wie verändert sich die Wahrnehmung des zeitbasierten Bildes, wenn man es durch eine performative Maske betrachtet und was passiert mit dem transitorischen „Jetzt‘‘ im performativen Akt durch die Konfrontation mit einem Aufzeichnungsapparat? Die selbstständige künstlerische Arbeit steht im Zentrum des Seminars. Im Rahmen prozess- und gruppenbasierter Aufgabenstellungen lernen die Teilnehmer*innen, bildnerisch-performative Fragestellungen zu entwerfen und zu realisieren. Unterstützend finden regelmäßig Präsentationen und gemeinsame Besprechungen statt. Ziel ist die Entwicklung einer kommunikativen Sensibilität, eine Schärfung der Aufmerksamkeit für mediale und gesellschaftspolitische Prozesse und die Herausbildung einer eigenen künstlerischen Haltung. Im Rahmen von praktischen Workshops werden die Studierenden ermutigt, unbeschränkt zugängliche Werkzeuge wie Mobiltelefone, Mikrophone, Sound- und Lichtanlagen sowie Open Source Hard und Software zu gebrauchen, um ein unabhängiges Experimentieren zu ermöglichen.

Im Wintersemester 2024/25 wird das thematisch offene Kolloquium weitergeführt. Die Studierenden sind eingeladen, ihre Arbeiten, Projekte, aber auch Ideen vorzustellen und sich im gemeinsamen Gespräch darüber auszutauschen. Das Kolloquium soll außerdem der Reflexion darüber dienen, wie wir über Kunst sprechen. Welche Begriffe werden verwendet, was bleibt ungesagt? Was passiert, wenn wir versuchen, über unsere eigene Arbeit zu sprechen, um sie anderen zu vermitteln? Wie wird die eigene Arbeit von den anderen wahrgenommen und was folgt daraus? Wie verändert sich die eigene Arbeit, wenn sie verbalisiert oder vom Gegenüber kritisiert wird? All diese Fragestellungen sollen offen betrachtet und diskutiert werden. In diesem Zusammenhang kann und soll bewusst kein Leitfaden für eine professionalisierte und optimierte Form der Selbstdarstellung erwartet werden. Trotzdem sollen die speziellen Bedingungen des Kunstbetriebs thematisiert und reflektiert werden.

"I shall reconsider human knowledge by starting from the fact that we can know more than we can tell." (Polanyi 1967). This seminar will focus on exploring the Internet, through embodied knowledge. Embodied knowledge unfolds as a key vehicle to this seminar, as far from being a "cloud", the Internet articulates around a gigantic obfuscated maze of tangled contingencies which, ubiquitously, traverses millions of bodies (both human, and non-human) spread all over the world. 'Without the bodily, we would not be able to organize ourselves in our environment: we will not know where/what we are, what/how we are learning or how we can communicate about our feelings, experiences and modes of being'. In other words, our bodily experiences influence our actions in the social world. Moreover, our physical sensations and experiences are not just personal but have social and political dimensions, and are in a constant state of change and development. Neuroscientific research has shown that cognitive systems are deeply intertwined with bodily sensibility. This means that our perception and actions are not just controlled by our brain in isolation but are deeply connected to our bodily experiences, which in turn, are shaped within specific cultural and contextual frameworks. In the complex and often non-transparent realm of the digital economy, especially within the Internet, parallels can be drawn to Marx's Theory of Alienation. Here, users are increasingly distanced not only from the tangible benefits of their online activity but also from the awareness that their interactions constitute a form of labour. In such scenario, reclaiming the role of the body is not just critical, but a radical political act to confront the increasing asymmetries of power within this system. The main goal of the seminar is to somatize the entrenched contingencies that construct the Internet, including algorithms, tracking technologies, devices, data centers, electricity, marketers, designers, engineers, CEOs, user data and foremost, money. This process is crucial to gain a deeper understanding of the relationships that exist between the Internet, a global mega infrastructure at the service of capital, and its influence on the organization and disposition of our bodies and minds. Guest speakers in the winter term 2024/25: Marloes de Vaelk Mar Medina

Wir werden tiefer in den Klima-Aktivismus eintauchen. Dafür werden wir eine Waldbesetzung oder ein Klima-Camp besuchen, Kontakte knüpfen und überlegen, wie sich die politischen Inhalte fotografisch umsetzen lassen. Welcher Ort das sein wird, entscheiden wir abhängig von den politischen Entwicklungen ein paar Monate vorher. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kompaktseminar ist die Teilnahme am Fachseminar "Fotografische Praxen und Aktivismus".

Künstlerische Installationen handeln von den Beziehungen zwischen Objekten, Klängen und Projektionen. Sie sind Teil einer lebendigen Aufführungspraxis, in der Künstler*innen und Betrachter*innen den Raum immer wieder neu erfahren und konstruieren. Die Installation als Mittelpunkt und Quelle dieser Transformationsprozesse ist Herausforderung und Angebot zugleich: In ihrer Konfiguration weist sie eine Vielzahl von künstlerischen Techniken und Strategien auf, in ihrer Form ist sie ein komplexes sensorielles Angebot an die Betrachter*innen. In diesem Seminar experimentieren wir mit Materialien und Immaterialien, mit Gefundenem, Angeeignetem und Gemachtem, in individuellen und kollaborativen Handlungsräumen, und den jeweils entsprechenden Techniken. Teil der Praxis wird das Vorstellen und Diskutieren künstlerischer Arbeiten sein. Am Ende der zwei Kompaktwochen soll eine gemeinsame Rauminstallation für einen spezifischen Ort entstehen. Literaturempfehlungen: Claire Bishop, Installation Art Ilya und Emila Kabakov, Über die „totale“ Installation Faye Ran, A History of Installation Art and the Development of New Art Forms Juliane Rebentisch, Ästhetik der Installation

In winter 2024 the Live/Art seminar continues collectively reading and interrogating dramatic texts together as a way of reflecting on contemporary themes and historical theatrical traditions. Over the course of the semester we will also explore directorial and performative exercises using scenes and excerpts to illustrate interpretative approaches and look at the role of the camera in live work, and the influence of pop culture in performative settings. In Dramarama we will be looking at significant texts and excerpts from plays written by Kae Tempest, René Pollesch, Caryl Churchill, Sophocles. Field Trips and Excursions: There will be weekly trips to exhibitions and live performances (performance, dance, theatre, exhibitions, concerts). Reading List: Caryl Churchill - Cloud Nine Kae Tempest - Paradise Sophocles - Antigone René Pollesch - 24 Hours Are Not A Day

The aim of this seminar is to conceive of, and create, public spaces in which digital exchange takes place. Or in other words, to make places for people to swop music, films, photos, games, books or any other digital data. Of course this is what happens all over the Internet every day. The difference here is that we will try to create actual physical spaces where people can congregate and swop, share and exchange thoughts, ideas and files. The seminar will give a basic introduction into some technologies and practices of offline sharing (Dead drops, Pirate Box, Opencoil, Xender / Cuba's El Paquete, Solomon Islands Micro SD Card economy, Delhi film exchanges). However our focus is to try and understand what actually happens, on an embodied level, when information is shared with these tools. Which kind of relationships are necessary for this peer-to-peer exchange to occur? What feelings and emotions and relationships are necessary for, and produced by, this interpersonal exchange? And what kind of social and physical spaces enable this exchange to take place? The seminar includes a weekend workshop (16th – 17th November 2024) at Künstlerdorf Schöppingen as part of the Making Worlds workshop series.