Im Zentrum der Lehre der Künstlerischen Fotografie steht konzeptionelles Arbeiten sowie das Experimentieren am eigenen Medium.
Ausgehend von der Fotografie als Wirklichkeit abbildendes Medium wird die Differenz zwischen fotografischer Abbildung und Abgebildetem reflektiert, um so die Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen des Mediums Fotografie auszuloten. Hierfür kann der Bereich der Fotografie auch verlassen und andere Medien hinzugezogen werden. Denkbar sind z.B. Arbeiten an der Grenze zwischen stillem und bewegtem Bild oder auch Ansätze, die die Kombination "handschriftlicher" und apparathafter bzw. fotografischer Aufzeichnung verfolgen.
Zu überlegen wäre, wie fotografische Bilder in früheren Jahrzehnten in der Kunst eingesetzt wurden, aber auch, in welcher Weise Fotografien in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft heute auftauchen und den Blick des Betrachters mitbestimmen, wie z.B. durch die Produktfotografie der verarbeitenden Industrie, durch die Überwachungstechnik oder alltägliche Handyfotografie.
Auch das Verhältnis von Fotografie zur Malerei kann von Interesse sein, ist es doch die Malerei, die unser Verständnis vom „gelungenen“ Bild nachhaltig beeinflusst hat. Es geht jedoch nicht nur um eine mediale Reflexion, sondern vielmehr darum, sich auf historische, abseitige, lokale, private oder auch politische Themen einzulassen, sie sorgfältig zu beleuchten, sich über das eigene Interesse an ihnen klar zu werden, um diese Themen dann mit den Mitteln der Fotografie oder auch einem anderen Medium zu bearbeiten.
Jeweils zum Wintersemester findet eine Reihe von Einzelausstellungen im Projektraum der Fotografie Case statt. Im Sommersemester fokussieren sich die Lehrveranstaltungen auf Inputs, Arbeitsbesprechungen, Kooperationen, externe Ausstellungsprojekte und Gästeeinladungen.