Experimenteller Film

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Experimenteller Film

Der experimentelle Film an der KHM umfasst alle freien, non-narrativen künstlerischen Formen des bewegten Bildes. Dabei muss der Versuch, eine Vielzahl hybrider Werke unter dem belasteten und unscharfen Sammelbegriff Experimentalfilm zu subsumieren und zu einer Gattung zu formieren, scheitern. Experimentelle Filme haben sich befreit aus den starren Definitionen der Theorie und den langen Schatten des in Selbstreferentialität und formalen Orthodoxien erstarrten strukturellen Films. Längst steht die Person des Künstlers im Mittelpunkt – mit seinen individuellen Interessen und Energien, und dieser Fokus „beschränkt zwar den Radius, vertieft aber die Wahrnehmung” (Karsten Witte). So werden neue Formen generiert, in denen sich analoge mit digitalen Verfahren verschränken, Low und High Tech, originales mit angeeignetem Material. Längst kann es auch um ein bewusstes Aufgreifen von Traditionslinien gehen, die Aufarbeitung und Fortführung der Genealogien einer „Subgeschichte des Films”, beispielsweise von Ideen des Expanded Cinema in raumgreifenden Filminstallationen.



Lange Zeit exkommuniziert aus der bildenden Kunst, aus der der Experimentalfilm erwachsen ist, ist seine Heimatlosigkeit vielfach beklagt worden; heute erheben experimentelle Filmemacher das Nomadische zum kreativen Programm. Sie bewegen sich ebenso selbstverständlich zwischen Kino und Galerie wie zwischen Film und anderen Medien.


In den Veranstaltungen zum experimentellen Film geht es auch darum, eine Orientierungshilfe in der Unübersichtlichkeit der beschriebenen Situation anzubieten, Wissen um die unterschiedlichen Mechanismen von Kunst- und Filmwelt zu vermitteln und angesichts einer wachsenden Kommerzialisierung Film als Medium eines radikalen künstlerischen Ausdrucks zu verteidigen: film as a subversive art. Im Experimentalfilm-Forum werden studentische Produktionen diskutiert, in themenbezogenen Fachseminaren („Ortsangaben“, „Sammeln“, „First Person Cinema“, „You Are Going To Die“, „Freaks“ u.v.a.) Topoi des experimentellen Films in Vorlesungen, Screenings und Filmanalysen beleuchtet. Hier waren u.a. FilmkünstlerInnen wie Birgit Hein, Helga Fanderl, Mike Hoolboom, Guy Ben-Ner, John Smith, Miranda Pennell, Laura Waddington, Gustav Deutsch, Ulu Braun, Mara Mattuschka und Jürgen Reble mit Präsentationen und Werkstattgesprächen zu Gast. 

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