Stephanie Glauber ist eine der PreisträgerInnen des 23. Bundeswettbewerbs „Bundespreis für Kunststudierende“ 2016/2017
Beim 23. Bundeswettbewerb „Bundespreis für Kunststudierende“ 2016/2017 (vormals „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus") wurden acht Studierende von sechs Kunsthochschulen prämiert. Sie teilen sich 30.000 Euro Preisgeld und 18.000 Euro Produktionsstipendien. Letztere sollen es ihnen ermöglichen, gezielt Werke für die Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn zu erarbeiten.
Außerdem erhalten die PreisträgerInnen und einen eigenen Katalog. Gestaltet wird er, wie die Wettbewerbsmedien überhaupt, von der Hochschule der Bildenden Künste Saar.
Eine Ausstellung ihrer Werke ist ab 9. November 2017 (bis 28. Januar 2018) in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen. Die feierliche Preisverleihung und Ausstellungseröffnung findet am 9. November 2017 statt. Der „Bundespreis für Kunststudierende“ richtet sich an die 24 in der Kunsthochschulrektorenkonferenz organisierten Kunsthochschulen und Akademien Deutschlands. Sie nominieren jeweils zwei ihrer Studierenden oder studentische Teams.
Der Bundespreis für Kunststudierende ist in dieser Form einzigartiges Forum für den künstlerischen Nachwuchs in Deutschland. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung lobt den Wettbewerb seit 1983 aus; das Deutsche Studentenwerk organisiert ihn. Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zeigt die Werke der Preisträgerinnen und Preisträger exklusiv.
Bis zur aktuellen Auflage 2016/2017 hieß der Wettbewerb „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“ und war eine Sammelausstellung aller nominierten Studierenden. Auf Anregung der beteiligten Kunsthochschulen und Akademien wurde der Wettbewerb neu konzipiert. Künftig werden ausschließlich die Werke der vorab ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger ausgestellt, sie erhalten überdies dafür ein Produktionsstipendium.
Die Jury setzte sich zusammen aus: Rita Kersting, Stellvertretende Direktorin, Museum Ludwig, Köln; Matthias Ulrich, Kurator, Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main; Bettina Steinbrügge, Direktorin, Kunstverein in Hamburg.
Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann sowie Rein Wolfs, der Intendant der Bundeskunsthalle, gratulieren gemeinsam den ausgewählten Kunststudierenden: „Mit dem Bundespreis erhalten Sie eine für Kunststudierende einzigartige und, wie wir hoffen, nachhaltige Förderung für Ihre weitere künstlerische Laufbahn. Darauf dürfen Sie stolz sein.“
Stephanie Glauber (* 1991 in München) studiert seit 2012 an der Kunsthochschule für Medien Köln und untersucht in ihrer Arbeit den facettenreichen Bereich zwischen dem Digitalen und dem Analogen. Eine von der Künstlerin erstellte Datenbank zeigt Scans von Himmeln aus historischen Büchern, die bei Google Books durchgängig einen Moiré-Effekt aufweisen. In ihrem Video Re:Re:Re:Re (zusammen mit Hermes Villena) durchlaufen Objekte und ihre Oberflächen einen Weg vom Physikalischen zum Digitalen – eine Wandlung vom Original zur Fotografie, zum digitalen Scan, zum gedruckten Objekt, zur Videoaufnahme, die mit einer Soundkomposition unterlegt ist, die auf gleiche Weise ein Hybrid zwischen menschlichem und digital erzeugtem Klang ist.
Am stärksten hat die Jury ein Buch beeindruckt: das Book about everything of interest (2015). Es ist eine gedruckte, 698-seitige Enzyklopädie mit spezifischen Kapiteln bzw. Themen, denen online verfügbare, algorithmisch zusammengestellte Auflistungen zugeordnet sind. Diese Listen sind im Buch in für Suchfunktionen adaptierten Formulierungen gedruckt. Für kurze Zeit ist das Buch, das für fast alle Suchanfragen einen Treffer darstellt, aktuell – wenige Sekunden später ist es bereits veraltet.
(Textauszug Rita Kersting, Jury)
Mitglieder der Jury
Rita Kersting
Stellvertretende Direktorin, Museum Ludwig, Köln
Matthias Ulrich
Kurator, Schirn Kunsthalle Frankfurt
Bettina Steinbrügge
Direktorin, Kunstverein in Hamburg
Die Jury wählte acht Preisträger/innen aus, darunter ein Künstlerduo:
Andrzej Steinbach
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Ivana Matić
Kunsthochschule Mainz
Jonas Roßmeißl
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Lukas Rehm & Tilmann Rödiger
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Paul Spengemann
Hochschule für bildende Künste Hamburg
Stephanie Glauber
Kunsthochschule für Medien Köln
Vera Palme
Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main