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Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2024

Vor Gericht - Justiz als Material

Typ:
Fachseminar
Semester:
WS 22/23
Zielgruppe:
Hauptstudium / Diplom 2

Termine - Ort & Zeit

TypAnfangEndeTagTurnusvon-bisOrt
24.10.2216.01.23MontagWöchentlich10:00 - 13:00Peter-Welter-Platz 2, Seminarraum FF, 0.18
Typ
Anfang24.10.22
Ende16.01.23
TagMontag
TurnusWöchentlich
von-bis10:00 - 13:00
OrtPeter-Welter-Platz 2, Seminarraum FF, 0.18

Beschreibung des Seminars

Die gerichtliche Aufarbeitung politischer Verbrechen dient als Basis und szenische Grundlage zahlreicher Filme und literarischer Texte, ob in Romanform oder für die Bühne, gerade, weil die Autonomie des Gerichts vor allem in Staatsschutzprozessen in einer hohen Spannung zu den realen politischen Fragen steht. Es gilt als Ort der reinen Diskussion, der Abwägung der Argumente und der Transparenz, und es geht um nichts weniger als um Wahrheitsfindung. Dieser Vorgang wird gleichzeitig stets in Frage gestellt wie bestätigt.

Das Gericht als „realer“ (im Gegensatz zum fiktiven) Ort besteht gerade in Deutschland auf seiner Autonomie, Medien und Öffentlichkeit haben eine sehr reduzierte Position, nichts desto trotz ist die politische Ausstrahlungskraft des Gerichts in den letzten Jahrzehnten gestiegen, nicht nur die des Bundesverfassungsgerichts in Fragen der Klimakrise. Gerade im Menschenrechtsbereich werden seltener Prozesse gewonnen, als Wissen geschaffen und Öffentlichkeiten hergestellt. Strategische Prozessführung und transitional justice gelten als relativ neue Schlagworte, die künstlerisch begleitet und manchmal gar in der Beweisführung unterstützt werden, nicht zuletzt von Kunstprojekten wie forensic architecture. Wie steht es um die vermeintlich neutrale Beobachterposition der Kunst? Wie gehen wir mit Fragen der Zeugenschaft um? Was für eine Situation ist das Plädoyer und wer hält es? Was heißt Dokumentarismus in dieser Hinsicht und wie erzählen, bebildern, inszenieren wir das Gericht und wann und warum? Was bedeutet es, wenn wir medial überbeobachtete oder radikal unterbeobachtete Prozesse begleiten?

Geplant sind Besuche des Oberlandesgerichts Köln und Düsseldorf, Gespräche mit Gerichtsbeteiligten (Richter, Nebenklage, Zeugenschaft), dazwischen werden wir über das künstlerische Verhältnis zu dem Material sprechen in ausgewählten Arbeiten und mit Fatima Fay Kastner über (Auto)-Poesie des Rechts sprechen.


Vissmann, Cornelia. Medien der Rechtssprechung, 2011.

Luhmann, Niklas. Legitimation durch Verfahren, 1969.

Rammelsberger, Ramm, Schultz, Stadler. Der NSU-Prozess. Das Protokoll, 2018.

von der Behrens, Antonia. Kein Schlusswort. Nazi-Terror, Sicherheitsbehörden, Unterstützernetzwerk. Plädoyers im NSU-Prozess, 2018.

Pook, Stanjek, Wigard. Der Halle-Prozess: Mitschriften, 2021.

Kafka, Franz. Das Urteil, 1913.


Weitere Literatur und Filmmaterial wird ab Oktober in der Bibliothek bereitstehen.

Studienbüro

Studienbüro
Karin Cordes

Juliane Schwibbert

Katrin Seiniger

Claudia Warnecke

Peter-Welter-Platz 2

50676 Köln


Tel.: +49 221 20189 - 119 / 187 / 249
Fax: +49 221 20189 - 49249
E-Mail: studoffice@khm.de


Öffnungszeiten:

Montag + Dienstag von 10 - 13  Donnerstag von 10 - 13 + 14 - 16


Anfragen oder Termine weiterhin auch telefonisch, Mo - Do 9.30 bis 13,  oder per E-Mail.


Wintersemester 2023/24

Vorlesungszeit:
​​​​​​​16.10.2023 bis 09.02.2024


Sommersemester 2024

Vorlesungszeit:

08.04. 2024 bis 19.07.2024

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