Zum Weltfrauentag 2018 werden fünf Social Spots von Studentinnen der KHM erstmals veröffentlicht.
Die Kurzfilme entstanden in Kooperation mit der Kölner Frauenrechtsorganisation medica mondiale.
Ab Donnerstag, 8. März, sind sie auf den Webseiten und Social Media Kanälen von medica mondiale und KHM zu sehen.
Studentinnen der Kunsthochschule für Medien Köln haben fünf Social Spots entwickelt und realisiert, die über das Thema sexualisierte Gewalt aufklären und auf die Arbeit der international tätigen Frauenrechtsorganisation medica mondiale aufmerksam machen sollen. „Jede vierte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Die Spots der KHM-Studentinnen tragen dazu bei, dies öffentlich zu machen und regen zum Nachdenken über die Ursachen und Folgen von Gewalt an“, fasst Sybille Fezer, geschäftsführende Vorstandsfrau von medica mondiale, das Anliegen der Zusammenarbeit mit der KHM zusammen.
In ihren Filmen setzen sich die KHM-Studentinnen Sophie Dettmar, Jelena Ilic, Hannah-Lisa Paul, Luka Lara Charlotte Steffen und Augustina Sánchez Gavier mit den Themen Scham und Solidarität, aber auch mit den Tätern auseinander. Wie reagiert die Polizei, wenn ich eine Vergewaltigung anzeige? Wie verarbeite ich das Erlebte? Wie setze ich mich zur Wehr? „Die Filme zeigen die Kraft der Frauen und machen sie nicht erneut zum Opfer", sagt Sybille Fezer, "damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion um Geschlechtergerechtigkeit.“
Entstanden sind die Konzepte für die Social Spots noch vor der #metoo Debatte im Werbefilmseminar unter der Leitung von Lars Büchel, Professor für Spielfilm und Werbefilm an der KHM. Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema wurden die Filme im Sommersemester 2017 gemeinsam entwickelt und gedreht und im Wintersemester fertig gestellt. „Das sehr aufwühlende Thema der sexualisierten Gewalt gegen Frauen haben fünf Studentinnen der KHM berührend und mitfühlend auf höchst unterschiedliche Weise inszeniert“, sagt Prof. Lars Büchel, der regelmäßig mit gemeinnützigen Organisationen Kooperationen eingeht, um Studierenden die Arbeit an konkreten Beispielen zu ermöglichen und gemeinsam zu erproben, wie wichtige Anliegen mit den Mitteln des filmischen Erzählens in die Öffentlichkeit getragen werden können und wie mit neuen und überraschenden Konzepten die Zuschauer für ein Thema zu gewinnen sind.
Fünf Social Spots "Gegen Gewalt an Frauen"von Studentinnen der KHM:
Für Frauen (2018, 1:30 Min.) von Jelena Ilic (Regie und Buch) und Philipp Künzli (Bildgestaltung)
Was steht hinter den nüchternen Zahlen einer Statistik über sexualisierte Gewalt? Der Spot zeigt Gesichter und Haltungen.
Dienstag Abend (2018, 2 Min.) von Hannah-Lisa Paul (Regie und Buch) und Kaspar Achenbach (Bildgestaltung) Abendessen zu Hause. Jule ist satt und möchte aufstehen. Ihre Mutter Tina beharrt auf dem gemeinsamen Essen und Beisammensein am Tisch.
Kraft (2018, 1:30 Min.) von Sophie Dettmar (Regie und Buch) und Chantal Bergemann (Bildgestaltung)
Eine Metapher für die herausragende Kraft von Frauen, die sexualisierte Gewalt überlebt haben.
Safe Space (2018, 2 Min.) von Luka Lara Charlotte Steffen (Regie und Buch) und Chantal Bergemann (Bildgestaltung)
"Safe Space" erzählt von Freundschaft und Solidarität und transformiert Momente der Sprachlosigkeit in ein ausgesprochenes füreinander da sein.
Tu lugar/Dein Raum (2018, 1:10 Min.) von Agustina Sánchez Gavier (Regie und Buch) und Martin Paret (Bildgestaltung)
Wo fängt es eigentlich an? Agustina Sánchez Gavier beschäftigt sich mit der Frage vom Raumverlust der Frauen in der Gesellschaft und den daraus entstehenden Konsequenzen.
medica mondiale unterstützt seit 25 Jahren Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten, die sexualisierte Gewalt überlebt haben. Das geschieht durch gynäkologische, psychosoziale und rechtliche Unterstützung sowie Programme zur Existenzsicherung und politische Menschenrechtsarbeit. Gefördert werden Frauenorganisationen in Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, Burundi, der DR Kongo, im Kosovo, in Liberia, im Nordirak, in Ruanda, Uganda und dem Westbalkan. 2008 wurde die Gründerin der Organisation, Monika Hauser, mit dem Right Livelihood Award, dem sogenannten Alternativen Nobelpreis, ausgezeichnet.
Eine Kooperation der Kunsthochschule für Medien Köln mit der Frauenhilfsorganisation medica mondiale