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Post-Konflikt in Kolumbien | 6.2. und 7.2.2018

KHM
created by Olivier Arcioli

Symposium und Filmabend zu Narrativen und künstlerischen Interventionen im Fall Kolumbien.

Mittwoch, 7. Februar 2018, 10-23 Uhr, Aula und Glasmoog
Filzengraben 2
50676 Köln

Zusammen mit der UNAL (Universidad Nacional de Colombia / Bogotá ), seit 10 Jahren die Partneruniversität in Bogotá, veranstaltet die KHM einen Filmabend und ein eintägiges Symposium zur Rolle der Künstler*innen und Filmemacher*innen im kolumbianischen Post-Konflikt. Künstler, Aktivisten und Dokumentaristen aus Kolumbien, Professoren und Künstler der UNAL und der KHM sprechen über die Möglichkeiten von künstlerischen Interventionen, über ihre Erfahrungen in einer Übergangsphase vom bewaffneten Konflikt zu einer postkolonialen Friedenssicherung.


Anmeldung für beide Veranstaltungen bitte über: juliane.kuhn@khm.de


Dienstag, 6. Februar, 18:00 Uhr, Aula der KHM, Filzengraben 2

Filmabend "Gewalt und Zensur"

In Anwesenheit des Filmregisseurs Victor Gaviria und Journalisten Hollman Morris (Kolumbien).

Film 1: “Testigo Indeseable” (Zeugen unerwünscht), Regie: Juan Lozano  2008, Dokumentarfilm (60min).

Protagonist: Hollman Morris.

Film 2: “La Mujer del Animal” (Die Frau des Tiers), Regie: Victor Gaviria 2016, Spielfilm (120 min).


Mittwoch, 7. Februar: Symposium "Post-Konflikt"

Aula der KHM, Filzengraben 2

Programm mit Simultanübersetzungen

10:00 - 10:30, Registrierung


10:30 - 13:00, 1. Block

  • Begrüßung Prorektor der KHM, Prof. Frank Döhmann / Rektor der KHM, Prof. Dr. Hans Ulrich Reck, Moderation durch Prof. Nelson Vergara / Luis Negrón van Grieken

  • Stefan Ofteringer: Der kolumbianische Konflikt – Geschichte, Akteure, Interessen,Vortrag

  • Markus Lenz: Case study Ituango - Der Frieden auf dem Prüfstand ein Jahr nach dem Friedensabkommen in Havanna - Gedanken zur Übergangszone der FARC Guerilla, Projektpräsentation

  • Mathias Conrady: Owning Fear, Lecture - Performance

  • Prof. Marcel Kolvenbach: Medien, Konflikte und der Blick der Anderen. Dokumentarisches Arbeiten in Konfliktregionen,Vortrag / Screening

  • Patricia Ariza: Frauen in der Kunst, Frauen im Friedensprozess, Vortrag


  • 13:00 14:00, Mittagspause


  • 14:00 - 16:00, 2. Block

  • Prof. Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz): Stealing Futures. Geschichten einer Geschichte im Umbruch, Vortrag, Studie

  • Prof. Victor Viviescas (Universidad Nacional Colombia): Estados de Vulnerabilidad, Performance

  • Prof. Carlos Satizabal (Universidad Nacional Colombia): Für ein gemeinsames poetisches Gedächtnis: Kunst, Konflikt und Frieden in Kolumbien zwischen Lüge und Poesie, Vortrag

  • Camilo Restrepo: Impresiones de una guerra (Impressionen eines Krieges), Screening


  • 16:00-16:30, Kaffeepause


  • 16:30 - 19:00, 3. Block

  • Victor Gaviria: Kino-Realität. Vortrag / Screening

  • Jaydi Diaz / Francisco Arrieta: Pensar la escucha.

    Desde la punta de la lengua al extremo de un oído. Das Hören Denken: Von der Zungen- bis zur Ohrspitze, Vortrag / Sound

  • Andres Jurado: Weltraum-Rennen und Kolonisation, Vortrag

  • Sina Seifee: The eye that fits, Performance

  • Hollman Morris: Journalismus in Kriegszeiten und Post-Konflikt. Der Fall Kolumbien, Vortrag


  • 19:00 Uhr, Eröffnung der Archiv-Ausstellung Archipiélagoein unsystematisches Archiv zu Kolumbien

  • Glasmoog | Raum für Kunst und Diskurs, Filzengraben 2, 50676 Köln, Öffnungszeiten: Do, Fr 16-19 Uhr, Sa 14-18 Uhr (an Karneval nur nach Vereinbarung, bis 03.03.2018)


Konzeption / Organisation: Luis Negrón van Grieken, Prof. Frank Döhmann, Yasmin Angel, Dr. Juliane Kuhn

Zu den Referent*innen und Künstler*innen (alphabetisch)

Francisco Arrieta ist Performancekünstler. Aufbaustudiengang Artes Vivas an der Universidad Nacional de Colombia. Er erforscht er das Szenische in der Kunst und arbeitet als Regisseur, Dozent und Schauspieler.


Patricia Ariza ist Theaterregisseurin und  -autorin und eine der wichtigsten Künstlerinnen und Feministinnen in Kolumbien: Mitbegründerin des Theaterensembles "Teatro La Candelaria", Direktorin des Festivals "Frauen auf der Bühne für den Frieden“ und des "Alternativen Theater Festivals“, Gründerin der Bewegung "Künstler für den Frieden". Im aktuellen Friedensprozess arbeitet Patricia Ariza mit ehemaligen Guerilleras und Frauenopfern an der Umwandlung von Schmerz und Gewalt in Stärke und in ein poetisches Gedächtnis. 2014 wurde Ariza von der Liga der professionellen Theaterfrauen (LPTW) in New York City mit dem Gilder/Coigney International Theatre Award ausgezeichnet.


Matthias Conrady (*1988, Köln) studierte von 2009 bis 2015 an der KHM. 2012 verbrachte er ein Austauschsemester an der Universidad Nacional in Bogotá, Kolumbien. Conrady arbeitet an der Peripherie der Künste. Seine Arbeitsweise zeichnet eine philosophische wie ästhetische Auseinandersetzung mit Phänomenen der Unsicherheit, Unentschlossenheit oder der Unabhängigkeit aus. Dabei sucht er nach Möglichkeiten der Radikalität im Unentschlossenen und im Spiel mit Öffentlichkeiten.


Jaidy Diaz ist Professorin an der Schule für bildende Kunst an der Universidad Nacional de Colombia und unterrichtet auch an der Master-Studiengang für Kunst und Theater. Sie studierte an der University of New York Kunstgeschichte, am Istituto d’architettura di Venezia, und am International Center of Photography, NewYork.


ctor Gaviria (*1955, Medellín) studierte Psychologie in der Universität von Antioquia und ist autodidaktischer Filmemacher. Das Wesen seiner Werke speist sich aus der Arbeit mit Laiendarstellern, die die Filme zu dramatischen Chroniken und Sozialkritiken werden lassen. Sein erster Film "Rodrigo D. – Keine Zukunft" (1990) und der zweite "Die Rosenverkäuferin" (1998) feierten Premieren im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes. Sein letzter Film "Die Frau des Tiers" erzählt die brutale Geschichte einer Frau, die von einem Kriminellen alias "das Tier", gefangen gehalten wird. Er lief im Wettbewerb des Festivals von Toronto 2016. Gaviria ist einer der wichtigsten kolumbianischen Filmmacher der letzten 30 Jahre.


Karin Harrasser ist Professorin für Kulturwissenschaft an der Kunstuniversität Linz. Nach einem Studium der Geschichte und der Germanistik Dissertation an der Universität Wien. Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben ihren wissenschaftlichen Tätigkeiten war sie an verschiedenen kuratorischen Projekten beteiligt, z.B. NGBK Berlin, Kampnagel Hamburg, TQ Wien. Mit Elisabeth Timm gibt sie die Zeitschrift für Kulturwissenschaften heraus. Letzte Publikationen: Prothesen. Figuren einer lädierten Moderne, Berlin 2016. Körper 2.0. Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen, Bielefeld 2013.


Andres Jurado ist Professor für visuelle Künste an der Universidad Javeriana de Colombia. Master in bildender Kunst in Mexico (UNAM) und an der Academia de San Carlos. In Bogotá ist er Mitglied der Plattform Kinolab. Seine Arbeit bewegt sich zwischen Experimentalfilm, Expanded Cinema, zeitgenössischer Kunst, Propaganda, Mosquitos, Außerirdischen und dem Weltraumrennen.


Marcel Kolvenbach ist seit über 20 Jahren mit der Kamera unterwegs. In Europa, Lateinamerika und Afrika. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Menschenrechte. Für seine Filme wurde er international ausgezeichnet. Seit 2017 Professor an der Kunsthochschule für Medien Köln für Dokumentarfilm (TV und Internet).


Markus Lenz arbeitet als Kameramann und Dokumentarfilmer. Studium der Kultur- und Medienwissenschaften sowie Romanistik in Leipzig und Palermo. Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln und an der Universidad Nacional de Bogotá in Kolumbien. Gründung des Dokumentarfilmkollektivs und der Produktionsfirma DOKOMOTIVE. Förderpreis  des Landes NRW in der Sparte Film. Gerd-Ruge-Stipendium für Recherche über die Wiedereingliederung von kolumbianischen FARC-Guerilleras in die Gesellschaft.


Hollman Morris (*1968) studierte Journalismus an der Pontificia Universidad Javeriana. Er war Stipendiat (Nieman-Programm) der Harvard University (2010-2011), der Stiftung Nation Endownment for Democracy (NED, Reagan.Fascell, 2011-2012), Fellow  bei der Stiftung John S. and James L. Knight. Zahlreiche internationale Auszeichnungen, u.a. 2011 den Internationalen Nürnberger Menschrechtspreis, 2007 den Menschenrechtsverteidiger von Human Rights Watch, den Cemex FNPI New Journalism Prize for Television.


Stefan Ofteringer ist Berater für Menschenrechte für MISEREOR und arbeitet seit den frühen 1990er Jahren mit kolumbianischen Organisationen.


Camilo Restrepo (*1975, Medellín) lebt und arbeitet seit 1999 in Paris. Absolvent der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Mitglied von L'Abominable, ein von Künstlern geführtes Filmlabor, das sich auf die künstlerische Verwendung von Filmen im Silberformat spezialisiert.


Carlos Satizabal ist Dichter, Schriftsteller, Dramaturg, Performer, Theaterregisseur und Professur für Dramaturgie an der Universidad Nacional, Escuela de Cine y TV. Er bekam mit seiner Arbeit für die kolumbianische Friedensbewegung zahlreiche Unterstützung und Anerkennung mit Preisen und Stipendien, insbesondere zu seinen theatralischen Aktionen. Er arbeitet eng mit der kolumbianischen Künstlerin Patrizia Ariza zusammen.


Sina Seifee (*1982, Teheran) forscht als Künstler in den Gebieten der Narration, Performance und Wissensproduktion. Er studierte zunächst angewandte Mathematik und postgradual an der KHM. 2017 schloss er ein Programm in den Performance-Studies in Brüssels ab.


ctor Viviescas ist Professor an der Universidad Nacional de Colombia im Bereich Literatur. Seit 2015 ist er akademischer Koordinator des Master-Studiengang Kreatives Schreiben, 2009-2013 war er Leiter des transdisziplinärischen Master-Studiengangs Kunst und Theater. Er leitet die Forschungsgruppe Geschichte und Literatur und ist Direktor der Theater-Gruppe Verve in Bogotá. Er hat über 10 Theater-Produktionen oder Aktionen realisiert. Promotion an der Universität von Paris in Theaterwissenschaften und Magister an der Universidad Javeriana von Bogotá.

Redaktion — Juliane Kuhn
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