„ohne Titel“

Die Skulptur ist 8 Meter lang, 3 Meter breit und 1,6 Meter hoch. Im Innenraum der Skulptur ist leise eine Soundcollage zu hören. Herauszuhören ist der verlangsamte Rhythmus einer Person beim Gehen sowie die typischen Geräusche alltäglicher Handlungen wie: Tür auf sperren, Plattennadel aufsetzten, Schubladen aufziehen… Die Konzeption der praktischen Diplomarbeit entstand aus der Motivation heraus, Körperbilder und Körperlichkeit, speziell Stofflichkeit, wie sie bisher in meinen Videos zu betrachten waren, nicht nur auf die formale Form der Darstellung mit dem Medium Video – Reproduktion des Körpers mit der Videokamera und die Wiedergabe durch den Monitor – auf das zweidimensionale, auf diese Technik zu beschränken, sondern meinem „Interesse am Körper“ auf eine für mich neue skulpturale Art nachzugehen und darzustellen. Die bisherigen Arbeiten räumlich zu erweitern und vor allem den Tastsinn, welcher in meinen früheren Videoarbeiten eine wesentliche Rolle spielt, durch die Konzeption der Skulptur haptisch erfahrbar zu machen. Die nun entstandene, neue skulpturale Arbeit, thematisiert den menschlichen Körper in vielerlei Hinsicht. Zum einen besteht die monumentale Plastik aus einem übergroßen Ärmel, durch den man in einen Hohlraum gelangt. Der Ärmel wird zum Schlauch, dessen Plastizität sich durch organische Ausbuchtungen gestaltet. Dieser führt zu einem Raum, eine klare architektonische Konstruktion aufweist und in sich einem Zelt ähnelt. Zusammen ergeben sie einen Körper, der anthropomorph ist. Die Skulptur soll betreten werden – muss aber nicht. Sie funktioniert in ihrer „Körpersprache“ für sich alleine, auch nur von Außen. Vor allem zusammen mit den beiden oben beschriebenen und abgebildeten Arbeiten entsteht mit ihr ein ganzes Vokabular an Körperformen.