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HEIMSPIEL zeigt: "Sieben Winter in Teheran"

KHM
Reyhaneh Jabbari vor Gericht (Foto: Made in Germany Production)

Die Filmreihe „HEIMSPIEL" präsentiert den ersten abendfüllenden Dokumentarfilm der KHM-Absolventin Steffi Niederzoll. Im Anschluss an die Filmpräsentation führt Prorektorin Solveig Klaßen das Gespräch mit der Regisseurin Steffi Niederzoll, der Bildgestalterin und KHM-Absolventin Julia Daschner sowie der Produzentin Melanie Andernach.

Mittwoch, 10. Januar 2024, 19 Uhr
Aula der Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2, 50676 Köln | Eintritt frei
Moderation: Solveig Klaßen

Die Filmreihe „Heimspiel” mit Debütfilmen von Absolvent*innen der KHM präsentiert den ersten langen Dokumentarfilm der Regisseurin Steffi Niederzoll. Die KHM-Absolventin zeichnet in „Sieben Winter in Teheran“ das Schicksal von Reyhaneh Jabbari nach, einer jungen iranischen Frau, die über die Landesgrenzen hinaus zu einem Symbol für Widerstand und den Kampf für die Rechte der Frauen wurde. Der Dokumentarfilm feierte seine Uraufführung bei den Filmfestspielen Berlin 2023 und wurde mit dem Kompass-Perspektive-Preis für den Besten Film in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ sowie dem Friedenspreis der Berlinale ausgezeichnet.
Nach einer erfolgreichen Festivaltour mit zahlreichen weiteren Auszeichnungen startete der Film im September letzten Jahres in den deutschen und französischen Kinos. Der Dokumentarfilm wurde von den Kölner Produzent*innen Melanie Andernach und Knut Losen hergestellt, die Kamera führte die KHM-Absolventin Julia Daschner.

Zum Inhalt: Im Sommer 2007 wird Reyhaneh Jabbari von einem älteren Mann angesprochen. Er bittet die Studentin, die als Inneneinrichterin jobbt, ihm bei der Gestaltung von Praxisräumen zu helfen. Bei der Ortsbegehung versucht er, sie zu vergewaltigen. Reyhaneh ersticht ihn in Notwehr. Sie wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert. Trotz nationaler und internationaler politischer und menschenrechtlicher Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das „Recht auf Blutrache“. Solange Reyhaneh ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Aber Reyhaneh bleibt bei ihrer Aussage und wird im Alter von 26 Jahren gehängt.




„Sieben Winter in Teheran“, 2023, 97 Min.
Farsi mit englischen Untertiteln, FSK ab 16

Iran, 2007: Die 19-jährige Reyhaneh Jabbari wird zum Tode verurteilt, weil sie in Notwehr den Mann
tötet, der versucht hat, sie zu vergewaltigen. Ihr Protest macht sie über die Landesgrenzen hinaus zu
einem Symbol für Widerstand und den Kampf für die Rechte von Frauen. Der berührende Film rollt den Fall neu auf.

»Wie überwindet man das Gefühl der eigenen Ohnmacht und leistet Widerstand? Gebannt verfolgen wir die Geschichte einer jungen Frau, die sich der institutionalisierten männlichen Gewalt widersetzt. Dabei entsteht das einfühlsame Porträt einer Familie, die im Kampf gegen ein Unrechtsregime zerrissen wird. Anhand einer Vielfalt von dokumentarischen Materialien spannt der Film einen stringenten Erzählbogen.

Dieser Film tut weh und verstört. Gleichzeitig ist die Begegnung mit der jungen Protagonistin Reyhaneh inspirierend und lässt uns mit einem Funken Hoffnung zurück.« (Jurybegründung, Berlinale 2023)


Das Team: 
Regie und Buch: Steffi Niederzoll; Bildgestaltung: Julia Daschner, bvk; Stimmen: Reyhaneh Jabbari, Zar Amir Ebrahimi; 
Montage: Nicole Kortlüke; Dramaturgie: Sina Ataeian Dena; Musik: Flemming Nordkrog; Sound Design: Andreas Hildebrandt; Ton: César Fernández Borrás
; Mischung: Jocelyn Robert; Szenenbild: Miren Oller; Producer: Eva Laass, Céline Loiseau, Sina Ataeian Dena; Produzent*innen: Melanie Andernach, Knut Losen, Made in Germany; Redaktion WDR: Jutta Krug; Förderung: BKM, Film- und Medienstiftung NRW, FFA-Mini Traité, Eurimages, CNC, Région Ile de France und CNC; in Zusammenarbeit mit Zebra Kroop Iran; 
eine Produktion der MADE IN GERMANY, Gloria Films Production, TS Productions und des WDR; Verleih: Little Dream; Weltvertrieb: CERCAMON



Steffi Niederzoll (Regie und Buch) wurde 1981 in Nürnberg geboren. Sie studierte von 2001 bis 2007 an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der Escuela Internacional de Cine y Televisión in Kuba. Ihr Abschlussfilm „Lea“ (Spielfilm, 2007, 43 Min.) wurde 2008 bei der Berlinale gezeigt. Ihre Kurzfilme liefen erfolgreich auf internationalen Festivals. Sie absolvierte mehrere Masterclasses und war Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in der Türkei. Neben ihrer filmischen Tätigkeit ist sie auch an interdisziplinären künstlerischen Arbeiten beteiligt.

Redaktion — Ute Dilger
Trailer "Sieben Winter in Teheran"
  • Trailer "Sieben Winter in Teheran"

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