Der Diplomfilm von Faris Alrjoob an der Kunsthochschule für Medien Köln „The Red Sea Makes Me Wanna Cry“ feiert seine Uraufführung bei den 76. Internationalen Filmfestspielen in Cannes.
Der Abschlussfilm von Faris Alrjoob „The Red Sea Makes Me Wanna Cry“ (2023, 21 Min.) an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) wurde für die renommierte Reihe „Quinzaine des Cinéastes“ („Directors’ Fortnight“) der Internationalen Filmfestspiele Cannes 2023 ausgewählt. Bei der 55. Quinzaine des Cinéastes werden vom 17. bis 26. Mai insgesamt 20 Langfilme und 10 Kurzfilme präsentiert, „die durch ihre ganz eigene Sprache den Geist des Widerstands gegen jede Form von Ideologie und gegen herrschende Narrative verkörpern,“ so Julien Rejl, künstlerischer Leiter der Quinzaine seit 2022, in der Pressekonferenz heute.
Faris Alrjoob beschäftigt sich in seinem Spielfilm behutsam mit Trauer und Erinnerung. Er erzählt die Geschichte von Ida (Clara Schwinning), die vom Tod ihres Partners Ismail verfolgt wird und an den Ort seines Verschwindens reist, in der Hoffnung, ihm ein letztes Mal nahe zu sein.
Der in Deutschland und Jordanien auf 16 mm gedrehte Spielfilm wurde mit Fördermitteln der Film- und Medienstiftung NRW hergestellt. Für die Produktion des Films zeichnete neben Faris Alrjoob und Luma Al Hamarneh die KHM-Studentin Luisa Stricker verantwortlich. Die Kamera führte der KHM-Absolvent Mahmoud Belakhel. Benedikt Strick, Student an der Filmuniversität Babelsberg, hat den Film montiert.
Ebenfalls nach Cannes reisen wird die KHM-Studentin Sophia Groening. Ihr mehrfach preisgekrönter Kurzfilm „Muss ja nicht sein, dass es heute ist" wurde für das Programm "Next Generation 2023" ausgewählt, das German Films auf dem Marché du Film dem internationalen Fachpublikum präsentieren wird (siehe Pressemeldunghier).
Die Internationalen Filmfestspiele Cannes finden seit 1946 jährlich im Mai an der Côte d’Azur statt. Mit dem Hauptwettbewerb um die Goldene Palme im Zentrum bilden der Wettbewerb der Kurzfilme (bis 15 Min.), die „Cinéfondation“ für Filmstudierende sowie die Reihen „Un Certain Regard“, „La Semaine Internationale de la Critique“ und „La Quinzaine des Cinéastes“ (früher „La Quinzaine des Réalisateurs“) das offizielle Programm der Filmfestspiele Cannes.
„The Red Sea Makes Me Wanna Cry“
Deutschland/Jordanien, 2023, 21 Min.
1,66:1, Farbe, gedreht auf 16 mm
Regie: Faris Alrjoob; Buch: Faris Alrjoob, Matthew LaPaglia; Bildgestaltung: Mahmoud Belakhel (KHM-Absolvent); Schauspiel: Clara Schwinning, Ahmed Shihab-Eldin, Mohammad Nizar, Anwar Khalil; Schnitt: Benedikt Strick; Szenenbild: Alina Musiol; Kostümbild: Julia Rudolph; Komponist: Omar Fadel; Tongestaltung: Janis Ahnert; Colorgrading: Nadia Khairat; Betreuung: Prof. Melissa de Raaf, Prof. Frank Döhmann, Tobias Yves Zintel, Bastian Klügel; Produzenten: Luisa Stricker (KHM-Absolventin), Luma Al Hamarneh und Faris Alrjoob; Produktion: Faris Alrjoob und Kunsthochschule für Medien Köln; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW
Faris Alrjoob (*1995) studiert seit 2016 an der Kunsthochschule für Medien Köln und nahm 2019 am Austauschprogramm der KHM mit dem Emerson College in Boston teil. Sein erster Film im Hauptstudium „The Ghosts We Left at Home“ (21 Min.) feierte seine Uraufführung bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2020. Als interdisziplinär arbeitender Künstler und Filmemacher bewegt sich Faris Alrjoob zwischen den Bereichen Film, Videokunst und Performance. Mit „The Red Sea Makes Me Wanna Cry“ schließt er 2023 sein Studium an der KHM ab.