Alle Termine

Logo
Logo Text

Deutscher Kurzfilmpreis in Gold 2016

Still aus "Ocean Hill Drive" von Miriam Gossing und Lina Sieckmann (Buch und Regie), Christian Kochmann (Bildgestaltung) und Tim Gorinski (Tongestaltung)
Miriam Gossing und Lina Sieckmann wurden für ihren Abschlussfilm "Ocean Hill Drive" in der Kategorie Experimentalfilm mit einer Goldenen Lola ausgezeichnet. Auch zwei KHM-AbsolventInnen sind unter den Preisträgern.
Die Preisverleihung fand am 17. November 2016 in München statt.
Hochschule für Film und Fernsehen
München
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat am 17. November den Deutschen Kurzfilmpreis 2016 in München verliehen. Nominiert waren insgesamt zwölf Kurzfilme in den Sektionen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animations- und Experimentalfilm.
Eine Goldene Lola für den Besten Experimentalfilm 2016 konnten Miriam Gossing und Lina Sieckmann für ihren Abschlussfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln entgegennehmen. Ihr dokumentarischer Experimentalfilm „Ocean Hill Drive" erhält außerdem die mit dieser Auszeichnung verbundene Referenzfilmförderung von 30.000 Euro für die Herstellung eines neuen Films.

Die Begründung der Jury: "Es ist Nichts. Nur ein paar flickernde Schatten. Ganz so, als klimpere das Tageslicht mit überlangen Wimpern. Eine winzige Verrückung im Sichtbaren, und doch wirkt sie so massiv bedrückend und verunsichernd, dass wir visuell nachspüren können, welches Phänomen die Bewohner dieser Häuser in einem namenlosen Vorort irgendwo bei Boston die Flucht ergreifen ließ. Eine Folge fehlplatzierter Windturbinen, heißt es in der Synopse. Die Filmemacherinnen Miriam Gossing und Lina Sieckmann haben aus diesen mysteriösen Vorfällen und den Legendenbildungen ängstlicher Einwohner einen wunderschönen, konzeptionell überzeugenden experimentellen Dokumentarfilm gesponnen. Sie streifen in ruhigen, saugenden Bildern über irritierte Oberflächen, schauen durch Fliegengitter, Fenster und Stoffe in die Textur einer subkutanen Angst. Verlassene Interieurs und leergeräumte Straßenansichten laden sie kunstvoll mit den Überhöhungen des und der Verdrängten auf. Dafür haben die beiden und ihr Film 'Ocean Hill Drive' die Lola für den besten experimentellen Kurzfilm verdient."

Ocean Hill Drive (2016, 22 Min.) Idee und Realisation: Miriam Gossing und Lina Sieckmann; Kamera: Christian Kochmann; Ton und Sounddesign: Tim Gorinski; Betreuung: Prof. Matthias Müller, Prof. Beate Gütschow, Prof. Sophie Maintigneux, Prof. Johannes Wohnseifer, Prof. Phil Collins; Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln 

Synopsis „Ocean Hill Drive“ untersucht das seltene Phänomen des „shadowflicker“, das aufgrund einer fehlplatzierten Windturbine in einer Vorstadtsiedlung nahe Boston auftaucht und für die Bewohner eine hypnotisierende Unterbrechung der gewöhnlichen Wahrnehmung von Raum und Oberfläche bewirkt.

In der Kategorie Dokumentarfilm ging eine weitere Goldene Lola an „Kaltes Tal“. Der Regisseur Johannes Krell studiert an der KHM. Seinen Film hat er in Co-Regie mit Florian Fischer und den Produzenten Stephan Helmut Beier, Ray Peter Maletzki von Rosenpictures realisiert.
In der Kategorie Animationsfilm gewann „Ein Aus Weg“ den Kurzfilmpreis in Gold. Der dokumentarische Animationsfilm ist der erste Film von Simon Steinhorst nach seinem Studium an der KHM und wurde von der KHM-Absolventin Caroline Kox mit ihrer Firma paradies und mit Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW hergestellt.

Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die bedeutendste und höchst dotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Die Entscheidung über die Auszeichnungen des Deutschen Kurzfilmpreises trifft die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) auf Empfehlung der Jurys Deutscher Kurzfilmpreis. Die Jurymitglieder für die Kategorie "Animationsfilm, Dokumentarfilm und Experimentalfilm" waren in diesem Jahr Birgit Glombitza, Cornelia Klauss, Ralf Kukula und Michelle Müntefering.


Redaktion — Ute Dilger
Bitte warten