Mythen darüber, dass weiblich gelesene Menschen ihr Schmerzempfinden übertrieben darstellen, dass sie neurotisch oder gar „hysterisch“ seien, halten sich bis heute hartnäckig. Schon seit der Antike galt „die Frau“ als unvollkommen und ungenügend – aufgrund ihrer Abweichung zum männlich definierten Körper. Daraus folgte die Vorstellung, dass die weiblich gelesene Biologie von exzessiven Emotionen bestimmt werde. Besonders gravierend wirkt sich dies auf gynäkologische Beschwerden und Behandlungen aus, die seit Jahrhunderten mit Scham, Sprachlosigkeit und Mythen verknüpft sind. In dieser Arbeit berichten sieben Personen von ihren Erfahrungen bei gynäkologischen Behandlungen. Sie berichten von Machtmissbrauch, medical gaslighting und dem Gefühl, nicht gehört zu werden. Die Arbeit stellt die Hierarchien in der Medizin infrage und macht auf die Notwendigkeit einer patient*innenzentrierten und mitfühlenden Behandlung aufmerksam. Die Protagonist*innen wählten neben dem Ort auch ihre Position im Bild. Mithilfe eines Fernauslösers entschieden sie über den Moment, in dem das Bild entstand. Dadurch wird die Kamera im Bild sichtbar. Die Leerräume wiederum machen deutlich, dass jede Erfahrung jeder Person passiert sein könnte. Die Interviews sind den Bildern nicht zugeordnet, sodass eine Art fragmentiertes Archiv entsteht.
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