Der Protagonist dieser Arbeit ist der Rhein. Die Fotografien zeigen Strukturen, die das Uferfiltrat des Rheins entnehmen, es unter der Stadt hindurch transportieren, reinigen und wieder in den Fluss abgeben. In Köln wird das Trinkwasser aus Grundwasser gewonnen, das unter anderem durch Rheinwasser gespeist wird. Das gereinigte Abwasser wird wieder in den Rhein zurückgeführt, ohne dass Rückstände von Medikamenten vollständig entfernt werden. Wir verkennen oft, dass Flüsse Teil eines überregionalen Stoffwechselorganismus sind. Übertragen auf den Rhein wäre das ein lebender Organismus, an den die Stadt Köln parasitär andockt, einen Teil des Flusswassers entnimmt, verunreinigt und dann in einer künstlichen Niere, der Kläranlage, unvollständig reinigt und in den Fluss zurückführt. Die Klimakrise und die Kommunikation über den Ernst unserer globalen Situation wurzelt in ihrer Unsichtbarkeit und der Zeitdifferenz zwischen Ursache und Wirkung. Deshalb dokumentieren die Fotografien die Infrastruktur, die für die Wasserversorgung und Abwasserableitung meiner Heimatstadt Köln notwendig ist, während die literarischen Texte als Ergänzung zu den Fotografien fungieren. In diesen sehr persönlichen Texten reflektiere ich, wie wir Städte oft im Gegensatz zur Natur verstehen. Das Zusammenspiel von Fotografie und Literatur ist eine Auseinandersetzung mit dem Medium und versucht zu zeigen, was die Fotografie zu zeigen vermag - und was nicht.
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