Notebook Phase

„Notebook Phase"" ist eine minimalistische Animation, die in so natürlicher wie technischer, in so ruhiger wie rauschhafter und in so konzeptioneller wie verspielter Weise bipolare Spannungsverhältnisse durch Klang und Bewegung vereint. Die Animation wird über eine durch Klang bewegte Wasserfläche gespiegelt, die auf die Animation abgestimmte Wellenmuster erzeugt. Der Betrachter kann daher sowohl das computergenerierte Bild als auch die Reflexion des welligen Wassers beobachten. Im Wesentlichen basiert die gesamte Animation, in der eine skurrile Figur mit einem Kreis und einem Notebook jongliert, auf einem einzigen Bewegungsmuster, das durch minimale Veränderungen variiert wird. Sowohl die Bewegungen der Figur als auch ihre Klänge werden dabei durch sich überlagernde Sinuswellen gesteuert. Daraus entsteht eine nahezu synästhetische Beziehung: Man scheint die Bewegung zu hören und den Klang zu sehen. Die Komposition besteht aus zwei vierminütigen Formabschnitten, die einander kontrastieren und ergänzen. Sie beginnt und endet mit dem Bild des Kreises. Der erste Abschnitt ist eine logarithmische Verlangsamung der Animation auf einen Bruchteil der Ausgangsgeschwindigkeit. Die anfangs turbulenten Bewegungen der Notebook-Figur verwandeln sich langsam in meditative Stille. Zu Beginn noch hörbare Klänge gelangen in den Infraschallbereich, andere hochfrequente Bewegungen werden jetzt erst wahrnehmbar. Angekommen im quasi-atomaren Bereich der Bewegung, beschleunigt die Animation wieder auf ihre Ausgangsgeschwindigkeit. Im zweiten Abschnitt erscheinen sechs weitere Notebook-Figuren, die nebeneinander das gleiche Bewegungsmuster - aber mit leicht unterschiedlichen Geschwindigkeiten - aufführen. Dadurch entsteht eine Phasenverschiebung, und die Figuren verschwimmen zu einem sich ständig wandelnden Muster aus Klang und Bewegung. Schließlich laufen die Phasen wieder zusammen, bis die sechs Figuren am Punkt der absoluten Synchronität explodieren. Notebookman durchbricht nun mit einem verspielten Soloauftritt die konzeptionelle Reinheit der Arbeit und verflüssigt sich schließlich wieder zu einem Kreis.