Bei Spielfilmuntertitelungen für hörgeschädigte Zuschauer werden nicht nur gesprochene Dialoge, sondern auch beiläufige Hintergrundgeräusche durch kurze Texteinblendungen übersetzt ('piano playing off-key', 'indistinct chatter', 'melancholic sighs'). Diese unterschwellige Soundkulisse, die beim hörenden Zuschauer unbewusst Affekte wie Angst, Anspannung oder Mitgefühl auslösen soll, ist hier im wörtlichen Sinne zur Sprache gebracht. Es entsteht die paradoxe Situation, dass etwas ursprünglich Diffuses explizit bezeichnet wird. In der Videoarbeit wurden Szenen populärer Kinofilme verwendet, bei denen sich eine Spannung durch das 'Nicht-Hören', 'Nicht-Verstehen' und 'Mutmaßen' aufbaut. Durch die Trennung von Ton-, Bild- und Textebene in der Montage wird die ursprüngliche Narration dekonstruiert und die Erwartungshaltung des Zuschauers gerät in den Fokus.
Betreuung:
Prof. Matthias Müller, Daniela Kinateder
Autor/innen:
Lina Sieckmann
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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