Hier erzeugen frei laufende Stroboskope verschiedenfarbige Lichtblitze. Das Auge verbindet die Vielzahl der Einzelimpulse zu einem homogenen Weiß: Die Wahrnehmung suggeriert eine Tonalität, die als solche nicht vorhanden ist. Für den menschlichen Sehapparat handelt es sich um ein alltägliches Phänomen, so dass die optische Täuschung nicht wahrgenommen werden kann. Die Neurowissenschaften widmen sich in ähnlichen Versuchsanordnungen Grenzen der Perzeption und ihren neuronalen Zusammenhängen. Eine innere Verwandtschaft zu den installativen Arbeiten von Julius Schmiedel ist daher nicht zufällig zu beobachten. Sollte das Stroboskop einst der Animation von Bildern dienen, kehrt RGBlaster diesen Prozess um und amalgamiert einzelne Farbimpulse zu einem einzigen Lichtton. Dass Stroboskope zum Zeitpunkt ihrer Erfindung im 19. Jahrhundert als Zauberscheiben galten, ist kaum verwunderlich, schaut man sich Aufnahmen von Besuchern der RGBlaster–Installation an: Haben sie den stroboskopischen Effekt einmal entdeckt, können sie nicht mehr innehalten und beginnen, sich tänzerisch vor der Kamera zu bewegen, die auf die flackernden Lichtquellen gerichtet ist. Text: Heike van den Valentyn
Betreuung:
Prof. Mischa Kuball
Autor/innen:
Julius Schmiedel
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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