Digitalmalereien – Mit einem Computermalprogramm erzeugte Imitationen von variablen Pinselstrichen, die je nach Einstellung auf imaginäre Strukturen eines Grundes (z.B. Papier) reagieren. So lassen sich Eigenschaften von Farbverläufen, Übermalungen oder Mischverhältnissen nachahmen, die mittels ihrer programmierten Berechnung – quasi eines „Ductus-Algorhythmus“ – das Surrogat „echter“ Malerei liefern. Ein Surrogat, das parallel zum virtuellen Internetspiel „Second Life“ auch als „Second Painting“ verstanden werden könnte: Hier sind verschiedenste Varianten (mehrere Malgründe gleichzeitig), Korrekturen und Neuanfänge möglich, die keine sicht- und fühlbaren Spuren hinterlassen. Gedruckt auf Papier sind glatte Oberflächen zu sehen, die sich eben durch die Abwesenheit realer Farbe und Struktur auszeichnen. Ein Gedächtnis an vorangegangene Arbeitsweisen und Prozesse existiert nicht. Einzelne Striche sind damit nie Überbleibsel oder Rückstände, sondern allenfalls als bewusst gesetzte Irritationen. Polygone Primitive – Eine Skulptur wird über einen 3D-Scanner virtualisiert. Untersucht werden die möglichen Aggregatzustände einer Form im virtuellen Raum. Der Raum, der die Skulptur umgibt, hinterlässt ebenso seine Spuren wie der Transformationsprozess an sich. Ikonische Differenz der Bildhaftigkeit einer Skulptur und der Objekthaftigkeit des Materials bestimmen den Arbeitsprozess. Die so generierten Daten sollen wieder in Wechselwirkung mit dem realen Raum treten. Experimentiert wird mit 3D-Druck-Verfahren und Auflösung der dreidimensionalen Form in technische Schnittmuster zur Herstellung von Metallskulpturen.
Betreuung:
Prof. Julia Scher
Autor/innen:
Sascha Blume
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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