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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

Ins Offene! Multispezies Erzählungen

Abb. Ins Offene! Hyunji Seo

Die Ausstellung zeigt in Kooperation mit dem Museum Morsbroich Arbeiten von Blanca Barbat, Corinna J. Duschl, erinleehong, Johannes Hoffmann, Lisa James, Duhyoung Kim, Jiwoo Kim, Hyunju Lee, miguel marañas, Jennifer de Negri, Yuna-Lee Pfau, Hyunji Seo, Aiden Vetter, Amelie Vierbuchen und Claude Wear.

Eröffnung: Samstag, 17. Mai 2025 (bis 28.09.), 16 Uhr, Museum Morsbroich
Im Rahmen der Morsbroicher Kunsttage
Gustav-Heinemann-Str. 80, 51377 Leverkusen
Ausstellungsdauer: bis 28. September 2025

Die Ausstellung wird am 17. Mai um 16 Uhr im Rahmen der Morsbroicher Kunsttage (16. bis 18. Mai 2025) eröffnet. 15 Studierende der KHM zeigen ihre Arbeiten zu spezies-übergreifenden Geschichten von Tieren, Pilzen, Pflanzen, Bots und Landschaften, die im Seminar "Multispecies Storytelling" der Professor*innen Hörner/Antlfinger und des künstlerisch-wissenschaftlichen Mitarbeiters Pascal Marcel Dreier entwickelt wurden.


Wir schleichen uns in die Zwischenräume der anthropologischen Maschine und nisten uns dort ein! Das Schloss ist offen!


Der Philosoph Giorgio Agamben beschreibt in seinem Werk „Das Offene. Der Mensch und das Tier“ (2003) die anthropologische Maschine als eine Denkstruktur, die den Menschen vom Tier abgrenzt – sei es durch Einbeziehung oder Ausschluss. Diese Maschine produziert das, was als „Mensch“ gilt, indem sie immer wieder eine Grenze zieht und bestimmte Wesen innerhalb oder außerhalb dieser Kategorie platziert. Im Offenen hingegen können Wesen ununterscheidbar voneinander werden; zugleich ist es ein Ort der Möglichkeiten, von dem aus die Zwischenräume der anthropologischen Maschine infiltriert werden können und an dem sich üppige Ökosysteme formieren.


Das Museum Morsbroich, 1951 als Ort für Gegenwartskunst in einer barocken Schlossanlage gegründet, geht auf eine lange Geschichte unter anderem als Jagdschloss und Sitz eines Ritterordens zurück. Hier gibt es viele solcher Zwischenräume. 


In der Ausstellung werden diese mit spezies-übergreifenden Geschichten von Tieren, Pilzen, Pflanzen, Bots und Landschaften befallen und besiedelt. Hier lassen wir uns bewirten, wir lauschen Aussagen von Parasit*innen, Schmarotzer*innen und Mutierten, deren Welten schon lange im Zerfall begriffen sind und die vom Überleben in verschmutzten und aufgewühlten Umgebungen berichten können. Mistelkinder nutzen die Requisiten des Schlosses, um uns von ihrem kriminellen Lifestyle zu erzählen, der sich die Ressourcen der im Boden Verwurzelten aneignet. Albatrosse trauern um ihre Gefährt*innen, die am Müll, den die Maschine hinterließ, verhungert sind. Menschenfische finden Freude im Glitchen zwischen tierlichen und menschlichen Körpern. Eine Schnecke besetzt Flure und ein Treppenhaus des Schlosses und benetzt geputzte Oberflächen mit ihrem Schleim. Ein Hund möchte einen Namen, Hamsterästhetik breitet sich aus.

Redaktion — Juliane Kuhn
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