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Degree show: Javkhlan Ariunbold, ЛУС │ LUS – The water deity

KHM

Javkhlan Ariunbold thematisiert in ihrer Diplomausstellung das Aufeinanderprallen diametral entgegengesetzter Umgangsformen mit der Natur – von  traditionell und achtsam bis ausbeutend und zerstörerisch.

Montag, 17. Juni 2024, 18 Uhr, Eröffnung (bis 23.06.)
GLASMOOG, Filzengraben 2a, 50676 Köln

DE

Die Nomaden der Mongolei sind eng mit der Natur und der Landschaft verbunden und kennen die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen der Tier- und Pflanzenwelt, zwischen der Landschaft und der Witterung und den Jahreszeiten. Sie glauben daran, dass jeder Ort, jeder Berg und alle Flüsse von Schutzgöttern bewohnt werden, die einen respektvollen Umgang gebieten. Auf der anderen Seite werden in vielen Ländern hochmoderne Technologien entwickelt, von künstlicher Intelligenz und Elektroautos über Smartphones bis hin zu Hochleistungscomputern und Raumschiffen. Doch all diese Technologien benötigen Rohstoffe, die nicht erneuerbar sind, und der Mensch braucht zunehmend mehr davon. 
Javkhlan Ariunbold untersucht das Aufeinanderprallen zweier diametral entgegengesetzter Umgangsformen mit der Natur: die traditionelle, respektvolle Achtung und Bewahrung der Natur durch die nomadische Bevölkerung auf der einen Seite und die kapitalistisch bedingte Zerstörung durch Politik und Industrie auf der anderen. Die Künstlerin konzentriert sich auf den grundlegenden menschlichen Glauben an die Natur und erforscht in ihrer Videoinstallation "Ovoo" die Rituale, die bis heute in ihrer Heimat Mongolei praktiziert werden, um mit Naturgottheiten zu kommunizieren und um Vergebung zu bitten. Die Mongolen glauben, dass Naturgottheiten wie Lus, der Wassergott, menschliche Handlungen und Gedanken beobachten – niemand kann der Bestrafung oder dem Fluch eines erzürnten Gottes entkommen. Die Künstlerin begleitete eine Familie bei einem jährlichen Ritual in der Wüste Gobi, wo derzeit große multinationale Konzerne Bodenschätze abbauen.


EN

The nomads of Central Asia are closely connected with nature and know about the interdependencies between the animal life and the plant world, the landscape, the weather and the seasons. They believe that every place, every mountain and all rivers have their own protectors who are deities to be treated with respect and to be wary of. On the other hand, in many countries highly advanced technologies are being developed, ranging from artificial intelligence and electric cars to smartphones and high-performance computers and even spacecraft. However, all these technologies require resources that are non-renewable – and mankind requires increasingly more of them.
In her current work Javkhlan Ariunbold is concerned with the clash between two diametrically opposed approaches towards nature: the traditional, respectful reverence and preservation of nature by the nomadic population on the one hand, and its capitalist-driven destruction by politics and industry on the other. The artist focuses on the fundamental human belief in nature, and in her video installation "Ovoo" she explores the rituals still practiced today in her homeland Mongolia in order to communicate with nature deities and to seek forgiveness. Mongolians believe that nature deities, like Lus, the water god, observe human actions and thoughts – no one can escape the punishment or curse of an inflamed god. She accompanied a family during their annual ritual in the Gobi Desert, where large multinational corporations are currently extracting natural resources.



17. bis 23.06.2024

Javkhlan Ariunbold: ЛУС │ LUS – 
the water deity

GLASMOOG – Raum für Kunst & Diskurs

Kunsthochschule für Medien Köln

Filzengraben 2a

50676 Köln


Öffnungszeiten:

Di - So, 15 - 19 Uhr und nach Vereinbarung

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