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Galata Stipendium an Justine Z. Bauer und Semih Korhan Güner

Justine Bauer / Semih Korhan Güner, © Semih Korhan Güner

Das Stipendium der Stadt Köln geht 2021 an eine Studierende und einen Absolventen der KHM.

8. Dezember 2021, Köln

Im vierzehnten Jahr vergibt die Stadt Köln ihre Stipendien in Istanbul an Autor*innen und Künstler*innen. Im ersten Halbjahr 2022 werden die beiden Stipendiat*innen Justine Bauer und Semih Korhan Güner, die sich als Duo beworben haben, nach Istanbul reisen und im dortigen Atelier Galata leben und arbeiten.


Justine Bauer und Semih Korhan Güner, die an der Schnittstelle von Drehbuch, Prosa, Lyrik, und Regie arbeiten, erhalten das Galata-Stipendium der Stadt Köln 2022, schreibt einleitend in der Jurybegründung Dr. Lilian Haberer, Professorin für "Kunstwissenschaft mit erweitertem Materialbegriff" an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).

Während beide Autor*innen sich für Milieus, Mikrogeschichten und Rollenbilder interessieren, stehen bei Justine Bauer weibliche Körper und Arbeit, bei Semih Korhan Güner familiäre Konstellationen und Konflikte im Fokus.  Ihr gemeinsames Prosaprojekt "Der Heizstein (Göbek Tasi)" für Istanbul nimmt das türkische Hamam zum Anlass, von diesem intimen, auch familiären Ort des Zusammentreffens aller Generationen zu erzählen, vom Umgang mit Körpern und der jeweils genderspezifischen, aber auch übergreifenden Perspektiven ihrer Hauptfiguren.


Das von der Stadt Köln geförderte Stipendium umfasst die kostenlose Nutzung eines Wohnateliers im "Atelier Galata", eine monatliche Unterstützung von 1.000 Euro sowie die Reisekosten. Außerdem steht eine fachkundige Ansprechperson vor Ort zur Verfügung. Die Stipendiat*innen sollen die Entwicklung der Kunstszene in Istanbul kennenlernen und internationale Kontakte knüpfen oder intensivieren. Nach der Rückkehr stellen sie ihre Projekte aus Istanbul in Köln vor und bringen so neue Impulse in die hiesige Kunstszene ein.

Köln und Istanbul verbindet seit 1997 und damit in 2022 seit 25 Jahren eine Städtepartnerschaft. Gerade in politisch schwierigen Zeiten möchte die Stadt Köln die Zivilgesellschaft und Künstlerschaft fördern.


Justine Z. Bauer (*1990 in Crailsheim) die neben ihrem Wohnsitz in Köln auch auf einer Huskyfarm in der Arktis lebt und arbeitet, schreibt in regelmäßigen Abständen ihre "Poesie zum Weltuntergang" und zurzeit an ihrem Debütroman über die autoritären und zunehmend rechten Strukturen auf dem Land, denen eine angehende Landwirtin begegnet. 2021 erhielt sie mit ihrer Kurzgeschichte #dahinschwindens den zweiten Platz beim Ruhrpoeten Literaturwettbewerb. Sie hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und studiert seit 2017 postgradual an der KHM.


Semih Korhan Güner (*1984 in Eskisahir/Türkei) arbeitet an seinem Roman "Jungs" über das kleinkriminelle Jugendlichenmilieu in Istanbul und erhielt für seinen 2021 fertiggestellten Kurzspielfilm "Vor der Leinwand" den First Steps Award. Nach Jobs in verschiedenen Bereichen studierte er an der Marmara Universität Film/Fernsehen und postgradual an der KHM (Diplom 2020).

Redaktion — Juliane Kuhn
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