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Neuer Gastprofessor an der KHM: Alejandro Bachmann

Alejandro Bachmann

Ab 1. April lehrt der Filmwissenschaftler, Kurator und Kulturvermittler als Gastprofessor in der Fächergruppe Film/Fernsehen der Kunsthochschule für Medien Köln.

ab 1. April 2021

Ab dem kommenden Sommersemester 2021 wird Alejandro Bachmann Film- und Mediengeschichte/ -theorie an der Kunsthochschule für Medien Köln für insgesamt drei Semester (1. April 2021 bis 31. Juli 2022) unterrichten.

Der Autor, Vermittler und Kurator war von 2010 bis 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Leiter des Bereichs "Vermittlung, Forschung und Publikationen" am Filmmuseum in Wien. Seit 2011 gibt er Seminare an der Universtität Wien im Studiengang Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Seit 2015 hält er Vorträge bei Symposien und Filmfestivals und ist festes Mitglied der Auswahlkommission der Diagonale in Graz. 2019/2020 war er Teil der Auswahlkommission der Duisburger Filmwoche, 2021 Tutor der Berlinale Talents Short Film Station. Regelmäßig stellt er Filmprogramme für Festivals und Kinematheken zusammen.

Als Autor schreibt Alejandro Bachmann für Zeitschriften u.a. Cargo Film/Medien/Kultur, kolik Film und Filmbulletin und ist Associate Editor des FOUND FOOTAGE MAGAZINE und des Film Education Journal sowie (Mit-)Herausgeber folgender Bücher: "Bilder, Falten: Die Filme von Sebastian Brameshuber", Le Studio 2019; "Echos. Zum dokumentarischen Werk Werner Herzogs", Vorwerk 2018 (mit Michelle Koch); "Das Unsichtbare Kino", nach dem Film No. 15 (Berlin/Bremen 2017) und "Räume in der Zeit. Die Filme von Nikolaus Geyrhalter", Sonderzahl 2015.



Im Sommersemester wird Alejandro Bachmann folgende Seminare anbieten:


Meine Filme! Subjektive Historiografien des Kinos
Donnerstag, 14 bis 16 Uhr, Fachseminar 
Wie schreiben Filme selbst die Geschichte des Films? Wie denkt eine Kunstform über ihre eigene Vergangenheit nach und wie verhandeln Filme diese immer wieder neu für die Gegenwart? In dem Seminar wollen wir anhand von wenigen, prägnanten Beispielen der Filmgeschichte über mögliche Formen nachdenken, durch die der Film seine eigene Geschichte schreibt. Vom megaloman-epischen Steinbruch "Historie(s) du cinéma" (Jean-Luc Godard, 1988) zu zeitgenössischen, kleineren Formen des Video Essays im Internet, von der Fetisch-getriebenen Found Footage Arbeit "Rose Hobart" (Joseph Cornell, 1936) zur persönlichen Krise als Binge-Watching Marathon in "Ne croyez surtout pas que je hurle" (Frank Beauvais, 2019). Entlang der Filme kann so zum einen sichtbar werden, wie unterschiedlich sich Film und seine Geschichte(n) schreiben lassen. Zum anderen aber wird auch deutlich, wie Film selbst als Medium, das Bezüge zwischen Bildern und anderen Bildern und Bildern und ihren Betrachter*innen herstellt, Teil der Prozesse ist, in denen Geschichte geschrieben wird.

Filmgeschichte(n)/Sequenz 1: Die Kamera betritt die Fabrik
Freitag, 10 bis 13 Uhr, Theorieseminar im Grundstudium
Einer der ersten Filme der Gebrüder Lumière zeigt, wie die Arbeiter*innen, die im Besitz der Familie Lumière befindliche Fabrik nach einem Arbeitstag verlassen. Dieses ikonische Bild soll im ersten Teil der Seminarreihe „Filmgeschichte(n)“ als Ausgangspunkt einer Sequenz dienen, die die Fabrik als zentralen Ort des Kinos und seiner Geschichte begreift: Von dieser Fabrik der Erfinder des Films über Hollywoods Traumfabrik bis hin zur Factory von Andy Warhol; von der Kamera als technische Apparatur über den Film als Maschinenkunst bis zu den in Massenproduktion gefertigten Handykameras; vom dokumentarischen Erfassen maschineller Arbeit über Film als Waffe im Klassenkampf bis zu nostalgischen Bildern längst verschwundener Arbeiterkultur. Die Arbeiter*innen haben die Fabrik verlassen, die Kamera aber ist in ihrer Nähe geblieben. Entlang von Filmen aus der Frühzeit bis in die Gegenwart und in Formen des Dokumentarischen, Fiktionalen und Experimentellen dient die Fabrik als roter Faden für einen bruchstückhaften Parcours durch die Filmgeschichte und Medientheorie. Jede Einheit besteht aus dem gemeinsamen Sichten von Filmen, die im Gespräch miteinander und im Dialog mit Ausschnitten aus anderen Filmen gemeinsam verhandelt werden soll.

Redaktion — Ute Dilger
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