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Eröffnung des Studienjahres mit Preisverleihungen

KHM
Eröffnung des Studienjahres und Preisverleihungen

Nach Ansprache der Rektorin wurden der DAAD-Preis, sechs DAAD-Stipendien und drei Förderpreise des Vereins der Freunde der KHM vergeben.

Montag, 19. Oktober, ab 19 Uhr
Livestream aus der Aula

Nach einer Begrüßung, vor allem der neuen Studierenden an der KHM, und einer Ansprache der Rektorin Prof. Dr. Kerstin Stutterheim stellte Ruth Weigand, Referentin für internationale Angelegenheiten, den DAAD-Preis, die sechs DAAD-Stipendien für die KHM-Studierenden vor.


Der mit 1.000 € pro Hochschule dotierte DAAD-Preis, der seit mehr als zehn Jahren vergeben wird, macht die große Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen anschaulich und möchte sie mit Geschichten verbinden. Dabei wie immer wieder deutlich, dass jeder einzelne internationale Studierende ein Stück von Deutschland in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Deutschland lässt – eine Bereicherung für beide Seiten.


DAAD-Preis mit 1.000 Euro ging an Shuree Sarantuya. Die Laudatio sprach Tania de León, künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin für Animation.

DAAD-Stipendien mit 750 Euro gingen an: Faris Alrjoob, Mary Mikaelyan, Hend Elbalouty, Jijun Park, Rasam Noori und Hanna Noh.


Die drei Förderpreise der Freunde der KHM wie auch die wichtige Rolle des Vereins als Unterstützer von KHM-Studierenden - vor allem auch in der Corona-Zeit - stellte das Vorstandmitglied und die KHM-Alumni Caroline Kox vor.

Die Laudationes sprach Prof. Dr. Lilian Haberer.


Die Förderpreise für Junge Studierende sind mit jeweils 2.000 EUR dotiert und werden an KHM-Studierende während ihres Studiums vergeben. Die drei Preisträger*innen sind: Lusie Flügge, Maximilian Karakatsanis und auch hier nochmals Shuree Sarantuya.

Laudationes von Prof. Dr. Lilian Haberer
Luise Flügges Arbeiten gehen dem Skulpturalen des Körpers, seiner Wandelbarkeit, seinen Negativformen, Selbstverformungen und der Materialität des Abdrucks in fotografischen Aufnahmen nach. Sogenannte Zwischenformen entstehen, wie in ihrer gleichnamigen Serie von 2017/18, die Spuren des Körpers und seiner Verletzlichkeit Raum geben oder Abdrücke in Gips und Fotografie zusammenbringen. Dabei richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf Zwischenzonen, die Verbindungen zur Außenwelt thematisieren oder Lebensspuren zeigen: etwa die Kontaktfläche der Wange auf einer Scheibe, die Spur einer Bisswunde, die Textur der Mund- und Nasenpartie oder der durch Schließen der Hand entstandene Zwischenraum als Foto und Gipsplastik. Mit ihrer Serie Innenleben, die seit dem Corona-Lockdown im März bis Juli als eine Art fotografisches Tagebuch der Selbstisolation entstanden ist und als Publikation vorliegt, fängt sie den raren Augenblick von Gesten und Alltagsmomenten ein. Das Selbstportrait als Fotofolie und Außenbild wird ebenso Teil der Inszenierung für den eigenen und unseren Blick in seiner Fragilität des Alleinseins, in dem Schatten, trocknende Pflanzen Gegenstände und der Fernblick aus dem Fenster zu Gegenüber werden. 

Das Agieren und Position-Beziehen innerhalb gesellschaftlicher Strukturen, aber auch den kritischen Blick auf Deutschlands Umgang mit Arbeitsmigration sind Themen der Film- und Videoprojekte von Maximilian Karakatsanis. So richtet der kurze Dokumentarfilm Ewig Gast von 2019/20 den Blick auf seinen Großvater Andreas Karakatsanis, der im Zuge des ersten Anwerberabkommens zwischen Griechenland und Deutschland in die Bundesrepublik gekommen ist und für seine 25-jährige Tätigkeit bei Hochtief in Köln geehrt wurde. In langen Einstellungen zeigt die Kamera die Materialität der Gegenstände und Oberflächen, Familienfotos, ein Video von früher. Der Filmemacher greift damit die grundlegende Situation vieler Einwanderer*innen auf, die sich zwischen den Welten bewegen, obwohl sie dieses Land mitaufgebaut haben. In Courage, einem konzeptuellen angelegten Kammerspiel, das auf VHS innerhalb weniger Wochen mit zwei Personen in einer Wohnung in Budapest gedreht wurde, die einen Schauspieler und eine Journalistin verkörpern, spitzt Maximilian Karakatsanis die Rolle von Arbeit und Alltag zu: in der Einheit von Ort, Zeit und Handlung und der Intensität des Drehmoments auf altem Videomaterial lässt sich die Zerrissenheit zwischen einer künstlerischen und politischen Selbstverwirklichung und der gemeinsamen Liebe nachvollziehen.
 
In her artistic and activist work, Shuree Sarantuya uses a wide range of media, VR installations, animation, illustration, text and theory by focusing on the indigenous minority in central Asia. She shows the interconnections of animals, climate and nomadic live in Mongolia and its capital Ulan Bataar, and how through global capitalism economic interests of other countries, air pollution and climate change the living conditions for the nomadic people have dramatically changed. This is the central topic in her Essay called When Saiga meets Spider drawing her attention to the animals who are the basis for a nomadic life in Mongolia as well as the different versions of Dzud, that are the different cold weather conditions which turned more and more extreme. In her version which interprets a text by anthropologist Tim Ingold on materiality When ANT meets SPIDER, the Saiga explains to the Spider how the cohabitation by animals and nomads work within extreme weather conditions and how she is focused on the unpredictable and entangled into the meshwork using Ingold’s term. For her essay describing the bigger picture of entanglements between economic, political and environmental influences by introducing a non-human view, Shuree creates powerful visuals and pictograms.  
Redaktion — Juliane Kuhn
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