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Lab. Jahrbuch 1998 für Künste und Apparate

Fotos: KHM/Heidi Pfohl

220 Seiten, zahlreiche Abb., 21 x 14,8 cm, Klappenbroschur, Fadenheftung. Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 1998.
ISBN 3-88375-324-6

Hrsg.: Kunsthochschule für Medien Köln mit dem Verein der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln.


Konzept und Redaktion: Hans Ulrich Reck, Nils Röller, Siegfried Zielinski.

Sprache schlägt Haken, webt zwischen den Knoten, bahnt Wege, wirft Netze. Sie ist eine Kunst und damit im alten Wortsinn: Technik des Dazwischen, grundiert in einem Unterhalb des Gesagten und Gemeinten. Wie schön und kein Zufall, daß der Begriff der "Sprach" Worte und Bilder umfaßt. Auch technische Medien rechnen ganz unproblematisch zu den Ausdrucksformen wie zum Material von Sprache. In der Sprache schließt ein Mehr an Energie über das hinaus, was in ihren Ausdrücken Form wird. Sprache ist Textur und Architektur zugleich, spielt mit Hierarchien, verbindet und trennt. verknüpft und teilt, läßt zusammentreten und entfernt - um Schwingungsweiten zu eröffnen und spannungsvoll neue Verfahrensweisen zu gewinnen. Poetische Methoden ermöglichen diejenigen montierenden Einstellungen gegenüber dem Wirklichen, welche eine Sprache des Natürlichen durch die Apparate hindurch entbergen. Für solche Montage von Sequenzen ist eine Sprache der Bilder bedeutend, die untrennbar Wahrnehmung, Erkenntnis und Phantasie verknüpft. Dafür ist das Zubereiten von Gemischen und Gemengen, die Kunst der Verbindungen in der Küche, ein herausragendes Modell. In ihm finden wir alle Bestimmungen der poetischen Methode und artistischen Praktik wieder: Das Ausformen einer entschiedenen Hierarchie, die Konzentration auf die Einzigartigkeit, das Elementare der Konsistenzen, Geschmacksnoten, Beschaffenheiten, die Regie der Zeit, die Handhabung des "Kairos", eines als geglückt sich erweisenden Momentes ...
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