Die Befragung einer Landschaft. Breslau, Niederschlesien. Die Region ist geprägt von unterschiedlichen politischen und kulturellen Ordnungen. Die gesellschaftliche Umwälzung unterschiedlicher Epochen des 20. Jahrhunderts sind noch spürbar. Gebäude, Ruinen, Landschaftszüge weisen Spuren vergangener Zeiten auf. Zwischen Modernisierung, Fortschritt und europäischer Anpassung bleiben stillgelegte Architekturen unangetastet. Unrat oder kulturelles Erbe? In fast jedem Ort bestehen verlassene Gebäude oder Ruinen. Sie sind nichts besonderes, ein alltägliches Bild. Das Sanatorium zur Tuberkulosebehandlung, der Gutshof und spätere Kolchose, der Friedhof einer deutschen Gemeinde, die protestantische Kirche, das sowjetische Denkmal. Allmählich nimmt sich die Natur die Gebiete zurück, zersetzt die Konstruktionen. Dadurch wächst ihr ein Extra an Bedeutung zu. Die Dysfunktion, das nutzlos gewordene, die Abwesenheit des ursprünglichen Zwecks, führt zu einem Eigenleben von Natur und Material. Das gleichzeitige Erleben von Erinnerung und Gegenwart.
Mitarbeit:
Konzept, Kamera und Montage: Judith Röder
Betreuung:
Daniel Burkhardt, Rita Schwarze
Autor/innen:
Judith Röder
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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