Mit der speziellen Technik der Infrarot-Fotografie kann man für menschliche Augen Unsichtbares sichtbar machen. Da die weltlichen Dinge und Lebewesen außerhalb des für uns sichtbaren Lichtspektrums andere Reflexionseigenschaften besitzen, ergibt sich oftmals durch das Auge der Kamera ein ungewohntes Bild der gewohnten Umgebung. Die Figuren sind bei Nacht in Langzeitbelichtungsreihen durch Schaufenster der Kölner Innenstadt aufgenommen worden. Nur die vorgefundene und bereits vorhandene Beleuchtung der Geschäfte wurde genutzt. Die Schaufensterfiguren sind in ihrer Intention zunächst ein äußerlich universelles Abbild des Menschen. Sie sind also Repräsentanten eines der Zeit und ihrem jeweiligen Gebrauchs angepassten Menschenbildes und den entsprechend interessanten Objekten, die Rückschlüsse auf unseren Zeitgeist offenbaren. Durch die fotografische Aufnahme der Figuren innerhalb des infraroten Spektrums geht in Folge dessen eine eigenartig menschliche Lebendigkeit von ihnen aus. Der Kommerz weicht einer stimmungsvollen Scheinwelt. Die Puppe als massengefertigter Platzhalter verändert somit ihren Status und wird zu einem lebend anmutenden, künstlichen Zwischenwesen. Die Fotoserie besteht aus 9 Einzelportraits.
Mitarbeit:
Idee, Konzept, Ausführung, Druck: Philipp Mattner
Betreuung:
Prof. Heide Hagebölling, Elmar Fasshauer
Autor/innen:
Philipp Mattner
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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