Die Anzahl der Datenbanken und Statistiken, anhand derer versucht wird, unsere Konsum- und Lebensgewohnheiten aufzunehmen und zu interpretieren, wächst ebenso wie die Anzahl der Überwachungs- und Kontrollmechanismen, die Ausschnitte aus unserem Leben aufzeichnen und festhalten. Dabei sind wir im Alltag nicht nur das „Opfer“, das im „benthamschen“ Turm beobachtet wird, sondern gleichzeitig auch Akteure: wie wir beobachtet werden, so agieren wir ebenfalls als Beobachter der anderen. Kameras, Bildschirme und Werbeflächen verbinden sich zu einem umfassenden Kontrollarrangement, wobei Medien und Werbung die Bilder bereitstellen, denen gemäß sich verhalten werden soll. Zugleich stellen die über uns gesammelten Daten die Grundlage für Werbung und Medien dar. Input und Output stehen in permanenter Wechselwirkung. Diesem Feedback gehe ich in der Installation nach. Die Bewegungen einer Stickmaschine werden mittels einer Kamera getrackt. Die aufgenommenen Daten werden in eine Datenbank eingespeist und einer statistischen Analyse unterzogen (Überlebensanalyse). Der Output dieser Analyse wird zurück zur Stickmaschine geschickt und von ihr gestickt. Ein Feedback entsteht: Die Stickmaschine ändert ihr Stickverhalten entsprechend der statistischen Interpretation der Daten, die die Kamera von ihr aufzeichnet. Ergebnis der Installation ist eine Reihe von gestickten Bildern, die den Sterbe-Prozess veranschaulichen: mit jeder Schleife nimmt der Schwarzanteil zu.
Mitarbeit:
Programmierung: Jana Goncharuk
Betreuung:
Prof. Jürgen Klauke, Prof. Matthias Müller, Prof. Dr. Marie-Luise Angerer
Autor/innen:
Britta Fehrmann
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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