Isabell Lorey hat Politikwissenschaft, Philosophie sowie afrikanische und europäische Ethnologie studiert und 1996 mit der ersten Monographie zur US-amerikanischen politischen Philosophin Judith Butler, einer der wichtigsten Queer-Theoretiker*innen, an der Goethe Universität in Frankfurt am Main promoviert. Gerade ist das aus der Promotion entstandene einschlägige Buch Immer Ärger mit dem Subjekt, das lange vergriffen war, vom neuen kleinen Verlag transversal texts mit einem neuen Vorwort wiederveröffentlicht worden, zeitgleich mit der Spanischen Übersetzung des argentinischen Verlags La Cebra. 2009 hat sich Isabell Lorey an der Universität Wien mit einer Studie zu Gemeinschaftsbildung und Herrschaftssicherung habilitiert, die als Figuren des Immunen 2011 bei Diaphanes erschienen ist. Am bekanntesten wurde Lorey sicherlich mit ihrem mittlerweile in fünf Sprachen übersetzen Buch Die Regierung der Prekären, für das Judith Butler das Vorwort geschrieben hat. Darin befasst sich Lorey mit der quer durch die Gesellschaft sich ausbreitenden Prekarisierung, der sozialen Verunsicherung in neoliberalen Verhältnissen, den damit verbundenen Geschlechterverhältnissen zugleich aber auch den Möglichkeiten zur Veränderung.
Lorey hatte längere Assistenz- und Gastprofessuren an der Universität der Künste und der Humboldt Universität Berlin inne sowie den Universitäten Basel, Wien und Kassel. Sie hat zudem langjährige Erfahrungen als Fernsehjournalistin vor allem in der Kindernachrichten-Redaktion „logo“ sowie ihrer hervorragenden Vernetzung und Bekanntheit im internationalen Kunstfeld, was sich nicht zuletzt an ihrem breit wahrgenommenen Beitrag zu neuen emanzipatorischen Formen von Demokratie im Katalog der documenta 14 zeigt.
Mit der Professur Queer Studies in der Wissenschaft und den Künsten kommt Lorey nach Köln zurück, wo sie bereits 1996 als Redakteurin der Zeitschrift Texte zur Kunst arbeitete.