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Etel Mittag-Fodor: Not an unusual Life for the Time and the Place

KHM

Anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ präsentiert die KHM die bedeutende Bauhaus-Fotografin.

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 9. September 2021, 18 Uhr
GLASMOOG - Raum für Kunst & Diskurs, Filzengraben 2
50676 Köln

Anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ präsentiert die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) vom 10. September bis 24. Oktober 2021 eine Ausstellung mit Porträts, Stillleben und Architekturaufnahmen der Bauhaus-Fotografin Etel Mittag-Fodor aus den Jahren 1928 bis 1938.

Etel Fodor wuchs in einer jüdischen Familie in Österreich-Ungarn auf. Von 1928 bis 1933/1936 lebte sie in Deutschland. Nach ihrem Studium der Fotografie und der Gebrauchsgrafik an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien studierte sie von 1928 bis 1930 am Bauhaus Dessau in der von Walter Peterhans neu eingerichteten Fotografie-Klasse und wirkte zudem in der Grafikwerkstatt. Ihre Fotografien zeichnen sich durch eine konzentrierte Durchgestaltung der gesamten Bildfläche aus, die - wie eine Textur - durch eine dynamische und zugleich rhythmisierte Gestaltung strukturiert wird.  1933 wurde ein Großteil ihrer Arbeiten vernichtet. Nach der Machtübernahe der NSDAP musste Etel Mittag-Fodor zunächst Deutschland verlassen und lebte überwiegend in Pécs. Zur Olympiade 1936 kehrte sie kurzzeitig nach Berlin zurück. 1938 emigrierte sie mit ihrem Mann Ernst Mittag nach Südafrika, wo ihr Onkel lebte. Dort war sie zunächst als Architektur- und Kinderfotografin tätig und engagierte sich in der Anti-Apartheid-Bewegung. 1964 bis ins hohe Alter hinein war sie künstlerisch tätig und arbeitete vor allem an Webarbeiten, die leider nicht erhalten sind.


Mit der monographischen Ausstellung von Etel Mittag-Fodor (1905-2005) würdigt die KHM exemplarisch eine bedeutende Fotografin der künstlerischen Moderne, deren außergewöhnliches, ein ganzes Jahrhundert umspannendes Leben und künstlerisches Schaffen von der Vielfalt und Heterogenität deutsch-jüdischer Geschichte erzählt. Tonaufnahmen von Etel Mittag-Fodor sowie die für ihre Enkel verfassten Lebenserinnerungen, die 2014 unter dem Titel Ein Leben, nicht einmal ungewöhnlich für diese Zeit und diesen Ort in der Publikationsreihe “Bauhäusler. Dokumente aus dem Bauhaus-Archiv Berlin“ veröffentlicht wurden und die der Ausstellung ihren Titel verliehen haben, geben Einblick in ein bewegtes Künstlerinnenleben, das durch den nationalsozialistischen Terror, durch Widerstand, Flucht und Exil geprägt wurde.


Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus-Archiv Berlin, kuratiert von Kerstin Stutterheim und Heike Ander. Ein Begleitprogramm ist in Vorbereitung.


Gefördert durch #2021 JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat.

Redaktion — Heike Ander
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