Der KHM-Studierende erhält das mit 12.000 Euro dotierte Stipendium am 29. August bei der Preisverleihug im Historischen Rathaus Köln.
Auch in diesem Jahr zeichnen die Stadt Köln fünf junge Kunstschaffende verschiedener Sparten mit einem Förderstipendium aus. Das Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst geht an Mohamad Moe Sabbah, der seit Winter 2021 an der KHM studiert.
Kerstin Renerig von der Fachjury hebt hervor:
"In dem Werk von Mohamad Sabbah zeigt sich eine überzeugende, beständige und tief verwurzelte Auseinandersetzung mit experimentellen Formen zeitgenössischer Kunst, die Film, Fotografie, Installation und Performance umfasst. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine seltene Sensibilität und ein hohes technisches Verständnis aus. Er bewegt sich souverän zwischen Hoch- und Populärkultur und erreicht mit großer Präzision und feinem Gespür ein breites Publikum. Zentrales Thema vieler seiner Projekte ist die Auseinandersetzung mit Identität – oft auf unerwartete und zum Nachdenken anregende Weise. […] Die Originalität, emotionale Intelligenz und konzeptuelle Präzision, die sich durch Sabbahs gesamtes Werk ziehen, machen ihn nicht nur zum überzeugendsten Bewerber, sondern auch zum einstimmigen Preisträger des diesjährigen Förderpreises."
Neben der Preisverleihung am 29. August im Historischen Rathaus von Köln ist zudem im Rahmen des Stipendiums eine Ausstellung geplant. Sie wird am 16. Oktober 2025 an der Kunsthochschule für Medien in GLASMOOG am Heumarkt 14 eröffnet.
Mohamad Moe Sabbah (*1990) ist ein libanesischer Filmemacher und Künstler, der in Köln lebt. In seinen Arbeiten betrachtet er die Welt aus einer queeren Perspektive und hinterfragt Familienstrukturen, Liebe, Tod, Trauer und Körperdarstellung. 2014 schloss er sein Masterstudium in Filmproduktion an der ALBA-UOB ab, wo er einige Jahre lang unterrichtete. 2015 nahm er an der internationalen Klasse der Filmakademie Baden-Württemberg teil, wo er seinen Debütfilm CHRONIC entwickelte und produzierte. Er war Co-Regisseur von EMBODIED CHORUS (IDFA 2023), seinem zweiten Film: einer hybriden Dokumentation über Körper und Scham. Seit Winter 2021 studiert Mohamad Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln. Im Rahmen seines Studiums beschäftigte er sich mit dem Medium Performance. Er erschafft nicht-menschliche Kreaturen und bringt sie in die Welt, um Geschichten zu erzählen und Zaubersprüche zu verbreiten. Seine neuesten Werke sind MOLD WILL EAT IT ALL (RJM – Theater an der Ruhr) und THE TIME TELLER HAS RETURNED (Blonde Cobra – Junge Nacht, Kunstpalast).
Die Stadt Köln vergibt jährlich fünf Förderstipendien in Höhe von je 12.000 Euro in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für zeitgenössische Musik sowie das Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz und improvisierte Musik), um herausragende Nachwuchskünstler*innen zu fördern. Das Stipendium für Jazz/Improvisierte Musik wird von der Horst & Gretl Will-Stiftung finanziert.
Eine Jury, bestehend aus Sachverständigen, Vertreter*innen der Politik und dem Kölner Kulturdezernenten Stefan Charles, hat aus 160 Bewerbungen drei Preisträgerinnen und zwei Preisträger für das Jahr 2025 ausgewählt: Jorik Bergman, Katrin Krause, Aline Sarah Müller, Moritz Riesenbeck und Mohamad Sabbah.