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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

+25 KHM: Prof. Jeanine Meerapfel

Jeanine Meerapfel bei der Aufzeichnung des Studiogesprächs im Studio A der KHM, 24. Januar 2018

In der Reihe "Studiogespräche" mit Persönlichkeiten der Gründungszeit der KHM führte Ingo Haeb das Gespräch mit Prof. Jeanine Meerapfel, Professorin für Filmregie an der KHM von 1990 bis 2005.

Die Kunsthochschule für Medien Köln gratuliert Jeanine Meerapfel herzlich zum 80. Geburtstag.


Die Akademie der Künste gratuliert ihrer Präsidentin herzlich zum Geburtstag.

Ab sofort im Netz

Der achte Gast in der Sendereihe im Netz ist Prof. Jeanine Meerapfel.

Seit 2015 ist die Filmemacherin, Drehbuchautorin und Produzentin Präsidentin der Akademie der Künste.


Jeanine Meerapfel feiert am 14. Juni 2023 ihren 80. Geburtstag. Die Filmemacherin, Drehbuchautorin und Produzentin ist seit 2015 Präsidentin der Akademie der Künste, 1998 wurde sie zum Mitglied der Akademie gewählt. An der Spitze der aktuell 418 Mitglieder zählenden Künstlergemeinschaft setzt Jeanine Meerapfel bedeutende Akzente in politischen, kulturpolitischen und künstlerischen Fragen.

Kontinuierlich setzt sie sich gegen Antisemitismus in Deutschland ein. In ihrer Reihe „Akademie-Dialog“ sprach sie zuletzt mit dem israelischen Soziologen Natan Sznaider und der französischen Rabbinerin Delphine Horvilleur über jüdische Identitäten, Antisemitismus und Erinnerungskultur. Auch die Freiheit der Kunst ist Jeanine Meerapfel ein besonderes Anliegen. Im Herbst 2020 initiierte sie die „Europäische Allianz der Akademien“, ein Zusammenschluss von zurzeit 60 Kunstakademien und Kulturinstitutionen aus Ländern der Europäischen Union, aus Großbritannien und Norwegen, die sich gemeinsam für die Freiheit der Kunst und die Autonomie der Institutionen einsetzen (www.allianceofacademies.eu).

Ihre filmische Expertise bringt Jeanine Meerapfel immer wieder in die Akademie-Arbeit ein und stellt filmpolitische Themen zur Diskussion, so z. B. in der Reihe „Akademie-Gespräche“. Auch die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf das menschliche Leben und die Künste ist einer ihrer Schwerpunkte. Sie regte zahlreiche aufklärerische Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramme in der Akademie der Künste an wie „Gedächtnis und Gerechtigkeit. Interdisziplinäre Gespräche über Massenverbrechen und deren Aufarbeitung“ (2016), „Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen“ (2016/2017), „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ (2021) und das Vermittlungsprojekt „Berlin – Portbou. Auf den Spuren Walter Benjamins“ (2021). Im Frühjahr 2024 plant Jeanine Meerapfel zusammen mit den künstlerischen Sektionen der Akademie der Künste ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum Thema UTOPIEN (19.4.–26.5.2024).

Jeanine Meerapfel wurde 1943 als Tochter jüdischer Einwanderer in Argentinien geboren. Nach ihrem Journalistikstudium in Buenos Aires studierte sie in den 1960er-Jahren am Filminstitut der Hochschule für Gestaltung in Ulm bei Edgar Reitz und Alexander Kluge. Ihren ersten Spielfilm Malou drehte sie 1980 mit Ingrid Caven, Michael Ballhaus führte die Kamera. Seither folgten zahlreiche preisgekrönte Dokumentar- und Spielfilme, die um die Themen Migration, Erinnerung und Identität kreisen, unter anderem Im Land meiner Eltern (1981), La Amiga (1988) mit Liv Ullmann in der Hauptrolle, Amigomío (1995) und Der deutsche Freund (2012) sowie in Zusammenarbeit mit Floros Floridis die audiovisuellen Essays Confusion / Diffusion (2015) und Moving Sand / Topos (2019). Ihr aktueller dokumentarischer Filmessay Eine Frau (2021) hatte 2021 auf dem internationalen Filmfestival in Mar del Plata (Argentinien) Weltpremiere, war 2022 und 2023 auf zahlreichen Filmfestivals und im Kino zu sehen und erhielt etliche Preise. Neben ihrem filmischen Schaffen hat Jeanine Meerapfel auch als Professorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln gelehrt.

Der Bundesverband Regie (BVR) ernannte die Filmemacherin im Februar 2021 zur Ehrenpräsidentin. Für ihre Erfolge als Filmemacherin und Autorin sowie ihren Einsatz für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und die gleichberechtigte Vielfalt der Kulturen wurde Jeanine Meerapfel 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Die KHM wurde als Hochschule neuen Typs 1989 von der NRW-Landesregierung gegründet und 1990 eröffnet. Den Gründungsprozess begleiteten und berieten Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Film, Fernsehen und Wissenschaft, die in ihren jeweiligen Feldern als Pioniere galten, beispielsweise Otto Piene, Nam June Paik, Wulf Herzogenrath, Alfred Biolek oder Edgar Reitz. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen, die Anfang der 1990er Jahre an die KHM berufen wurden, wie unter anderem Jeanine Meerapfel, Manfred Eisenbeis, Werner Nekes, Horst Königstein, Siegfried Zielinski, Jürgen Klauke, Dietrich Leder oder Hansjürgen Rosenbauer, prägten sie wesentlich das Profil der Kunsthochschule.

Anlässlich der 25-Jahr-Feier lädt die Kunsthochschule für Medien Köln die Menschen an die Hochschule ein, die sie über viele Jahre hinweg aufgebaut und geprägt haben. Was hat sie an die KHM geführt? Was hat sie als Künstler/innen, Filmemacher/innen, Mediendesigner oder Theoretiker/innen an der KHM besonders beschäftigt und bewegt? Und was haben sie hier gesucht und gefunden? Sie alle haben mit ihrem Geist und ihrer Einbildungskraft aus einer jeweils eigenen künstlerischen, theoretischen und philosophischen Perspektive heraus die Kunsthochschule für Medien Köln entstehen lassen. Ist das Zusammenspiel dieser verschiedenen Perspektiven der ‘Sound’ der KHM?


Die Studiogespräche sind eine Sendereihe der Kunsthochschule für Medien Köln anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums, produziert im praktischen Seminar „Live-Regie“ an der KHM. 
Das Studiogespräch mit Prof. Jeanine Meerapfel wurde im Wintersemester 2017/18 unter der Leitung von Jonas Burlage, Gerrit Lucas und Prof. Volker Weicker mit den Studierenden Lisa Domin, Luis Neuenhofer, Avesta Roknabadi und Dima Varshavsky aufgezeichnet. Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln; Bühnenbild: Tamara Lorenz und Tilman Peschel, Titelgestaltung: Benjamin und Stefan Ramírez Pérez; Musik: Tobias Hartmann; Studiotechnik: Johannes Wieland; Redaktionsgruppe: Heike Ander, Ute Dilger und Gerrit Lucas; Idee und Organisation: Ute Dilger und Jens Schillmöller.
Redaktion — Ute Dilger
Studiogespräch mit Prof. Jeanine Meerapfel

Das Gespräch mit Jeanine Meerapfel am 24. Januar 2018 im Studio A der KHM führte Ingo Haeb, Regisseur, Drehbuchautor und Absolvent der KHM.

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