Die Filmemacherin zeigt eine öffentliche Begehung des digitalen Navina-Sundaram-Werkarchvis.
Mareike Bernien präsentiert das von ihr und Merle Kröger konzipierte Werkarchiv „Die fünfte Wand“. Im anschließenden Talk berichtet Bernien von den Prozessen ihrer archivarischen Care-Praxis.
Die fünfte Wand:
Begehung eines digitalen Werkarchivs
„Heute Nacht, wenn die zwei Astronauten auf dem Mond landen, werden Millionen von Fernsehzuschauern sie beobachten, und im Grunde ist es genauso weit weg wie Vietnam, auf der anderen Wohnzimmerseite: die fünfte Wand.“ (Navina Sundaram, Brief an die Eltern, 21.7.1969)
Die Türen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland öffnen sich. Dahinter liegt ein unermesslicher Schatz an Bildungsinhalten, historischen Zeitdokumenten, Filmgeschichte. Um diesen Schatz einer diversen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, braucht es Modelle zukünftiger Archivpraxis.
"Die fünfte Wand" versammelt Filme, Reportagen, Moderationen, Texte, Briefe und Fotos der Filmemacherin und Redakteurin Navina Sundaram aus über 40 Jahren Tätigkeit für das Fernsehen. Sundaram steht dabei im Zentrum als eine Autorin, die journalistisch Position bezieht: zu Internationalismus und Dekolonisierung, Klassenfrage, Rassismus, Einwanderung, zu indischer und bundesdeutscher Politik. Extrahiert aus Archiven des NDR und WDR sowie aus Sundarams Privatarchiv, ist "Die fünfte Wand "ein kuratierter Blick auf deutsche Migrations- und Mediengeschichte.
Mareike Bernien lebt in Berlin und arbeitet als Filmemacherin und Lehrende im Bereich filmischer Forschung und kritischer Archivpraxen. Dabei bestimmt eine recherchebasierte Haltung ihre Arbeiten, in denen erinnerungspolitische und medienarchäologische Fragen verhandelt werden. Zu ihren letzten Arbeiten gehören: Sonne Unter Tage (2022), Tiefenschärfe (2017) mit Alex Gerbaulet. Seit mehreren Jahren ist sie Teil der Produktionsplattform pong und arbeitet hier u.a. zusammen mit Merle Kröger an dem Archivprojekt Die fünfte Wand.
Die fünfte Wand: Navina Sundaram.
Innenansichten einer Außenseiterin oder Außenansichten einer Innenseiterin
Konzeption: Mareike Bernien und Merle Kröger
Nominiert für den Grimme-Award 2022
Mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung und des NDR in Kooperation mit dem Projekt Archive außer sich (Arsenal – Institut für Film und Videokunst).