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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

Trautonium: hands-on Workshop mit Peter Pichler an der KHM

Peter Pichler am Trautonium, Foto: Dietmar Zwack

Die Ursprünge der elektronischen Musik - Das Trautonium lebt! Workshop an der KHM in in Kooperation mit on-cologne.

Freitag, 25. März, 19 Uhr, Aula - Eintritt frei
Filzenngraben 2, 50676 Köln
Anmeldung bis zum 23. März per mail an t.hartmann@khm.de
Es gilt 3G

Ein hands-on Workshop an der Kunsthochschule für Medien, Köln

Anmeldung bis zum 23. März per Mail an t.hartmann@khm.de


Am Abend, wenn die Uni schließt, erwacht das Trautonium zum Leben! Nein, in diesem Fall ist das kein Hollywood-Streifen, sondern pure Realität. Aber mit Hollywood hat das Trautonium, der Ur-Synthesizer von 1930, schon zu tun: Kennen Sie Alfred Hitchcocks Thriller „Die Vögel“ (1963). Wissen Sie warum Sie dieser Film so sehr erschreckt?

Diese Frage beantwortet Peter Pichler, heute der einzige Trautonium-Spieler, der live auf der Bühne mit dem sehr komplexen Instrument auftritt, Studierenden und allen Interessierten an der Kunsthochschule für Medien in Köln.


Elektronische Musik ist heutzutage allgegenwärtig und wird insbesondere von jungen Leuten nicht in Frage gestellt. Aber woher kommt sie eigentlich? Wer hatte die Idee und warum?

Peter Pichler bringt nicht nur eine Replica eines kleines Trautoniums aus der Serienproduktion von Telefunken mit, sondern auch das große - zwei manualige Mixturtrautonium. Er wird das Instrument, dessen Historie und außergewöhnliche Klangmöglichkeiten vorstellen, einige Stücke aus unterschiedlichen Genres live spielen und einige Filmsequenzen live vertonen. Anschließend haben alle Gäste die Möglichkeit auch selbst auf dem Trautonium zu spielen.

... und wenn sie dann nach Hause gehen, wissen Sie warum Sie Hitchcocks Thriller so erschreckt hat. Sie werden unter anderem diesen Film in Zukunft mit anderen Augen und Ohren sehen und hören.


Das Trautonium ist ein Vorläufer des Synthesizers. In den 1920er Jahren konstruiert der Berliner Ingenieur Friedrich Trautwein gemeinsam mit dem Komponisten und Musikprofessor Paul Hindemith dieses elektronische Instrument. Hindemith ist auch der erste Komponist, der speziell für die außergewöhnlich vielseitigen Möglichkeiten des Trautoniums komponierte. Auch von seinem Schüler, Harald Genzmer, gibt es viele Werke. Oskar Sala, ebenfalls ein Schüler Hindemiths, entwickelt das Instrument weiter zum wesentlich komplexeren Mixturtrautonium, mit dem er über 300 Filme vertont, darunter preisgekrönte Dokumentationen von Alfred Ehrhardt und Manfred Durniok sowie auch Edgar Wallace-Filme und Alfred Hitchcocks „Die Vögel“. Nach Oskar Salas Tod 2002, galt das Trautonium als zu komplex und unspielbar.


Peter Pichler, Künstler und Musiker aus München, lernte Oskar Sala als junger Mann kennen. Er war absolut fasziniert und erarbeitete sich die Kunst des Trautonium-Spiels. Aufgrund seiner klassischen Ausbildung kann er alle Facetten des Instruments ausloten. Er führt aktuell wohl als einziger Künstler weltweit die komplexen Kompositionen, die eigens für Trautonium geschaffen wurden, auf diesem Urvater des Techno live auf und vertont auch Filme live am Instrument. 2019 führte er das Trautonium erstmals in dessen 90-jähriger Geschichte aus Europa heraus auf Konzert und Vortragstournee durch Australien. 

Redaktion — Juliane Kuhn
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