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Kathrin Röggla als Professorin für Literarisches Schreiben an die KHM berufen

KHM
Foto: Jessica Schäfer
10. September 2020
Seit August 2020 hat die KHM renommierte Verstärkung bekommen. Die Schriftstellerin Kathrin Röggla (*1971) wurde als Professorin für Literarisches Schreiben im Rahmen des Diplomstudiums „Mediale Künste“ berufen und lehrt ab dem Wintersemester 2020/21 an der KHM.

Zur ihrer Berufung sagt Kathrin Röggla: "Die KHM scheint mir genau der ideale Ort zu sein, das literarische Schreiben als Praxis zwischen und in den verschiedensten Medien zu unterrichten und zu erkunden. Ob Prosa, Lyrik, Drama - Literatur entsteht nicht alleine auf dem Papier, und findet sich auch in Radiophonie, visueller Kunst, Zeit- und performativen Medien. Ein Labor für die unterschiedlichen Möglichkeiten, die dem gesprochenen, geschriebenen und gefilmten Wort entspringen. Möglichkeiten, die sich auch für mich neu eröffnen werden, weil wir sie gemeinsam erkunden. Ich bin also neugierig." 

Kathrin Röggla arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt auch Radiostücke. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Arthur-Schnitzler-Preis (2012), dem Italo-Svevo-Preis (2004), dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (2005), dem Theaterpreis Nestroy (2011), dem österreichischen Kunstpreis für Literatur (2020) oder dem Wortmeldungen-Preis (2020). Als Kunstschaffende bewegt sie sich gerne zwischen den Medien, so verfasste sie zusammen mit dem Zeichner Oliver Grajewskis den Kunstband „tokio, rückwärtstagebuch“. Auch ist sie für den Dokumentarfilm „Die bewegliche Zukunft“ verantwortlich (ZDF 2012) oder arbeitete installativ und gestaltete eine Ausstellung mit dem Titel „Der Elefant im Raum“ in der Akademie der Künste (2019) im Rahmen des von ihr mitkuratierten Schwerpunkts „wo kommen wir hin“. Sie hielt zudem zahlreiche Poetikdozenturen für Prosa und Dramatik, u.a. in Zürich, Bamberg, Saarbrücken und Essen, sowie internationale Residenzen wie an der Universität Cornell, in L.A., New York und Toulouse. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste und seit 2015 deren Vizepräsidentin, zudem der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Kathrin Röggla veröffentlichte zahlreiche Prosabände, darunter „Irres Wetter“ (2000), „really ground zero“ (2001), „wir schlafen nicht“ (2004), „die alarmbereiten“ (2010), „Nachtsendung. Unheimliche Geschichten“ (2016) und „Bauernkriegspanorama“ (2020), aber auch Essaybände wie  „Besser wäre: keine“ (2013) oder „Die falsche Frage. Über Theater, Politik und die Kunst, das Fürchten nicht zu verlernen“ (2015). Ihre Theatertexte (u.a. „worst case“, „Die Beteiligten“, „draußen tobt die dunkelziffer“) wurden vielfach und international inszeniert und waren beim Berliner Theatertreffen oder bei den Mülheimer Theatertagen zu sehen. Ihre Hörspiele, zuletzt „Verfahren“ (2020), wurden mehrfach ausgezeichnet, viele sind im Hörspiel-Pool des BR nachzuhören, wie  „Normalverdiener“ (2016), „Lärmkrieg“ (2014) „die unvermeidlichen“ (2012) oder „der tsunami-empfänger“(2011).

Im Wintersemester startet Kathrin Röggla mit zwei Fachseminaren für das Hauptstudium: „Ansteckung - Über virale Praktiken in der Literatur und literarische Strategien im Zeitalter der Pandemie" und „Zukunft hören - Akustische Prognostik und Zukünftigkeit im Hörspiel". Den Studienschwerpunkt Literarisches Schreiben gestalten an der KHM nun die Professor*innen Kathrin Röggla und Ulrich Peltzer und die künstlerisch wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Alina Herbing, Juliana Kálnay und Nadja Küchenmeister. 

Redaktion — Juliane Kuhn
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