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Stipendien des Landes NRW für Medienkunst für Julia Weißenberg und Sophia Bauer

Sophia Bauer, "forest scapes", Soundinstallation

Die beiden KHM-Absolvent*innen wurden aus 62 Bewerbungen ausgewählt.

Im Juni 2020

Die Stipendien des Landes Nordrhein-Westfalen für Medienkünstlerinnen gehen für die Jahre 2020 und 2021 an Julia Weißenberg (*1982, Bergisch Gladbach), die von 2007 bis 2012 Mediale Künste an der KHM studierte; und an Sophia Bauer (*1987, Ebersberg), die von 2013 bis 2019 an der KHM eingeschrieben war.

Die Mitglieder der dreiköpfigen Jury waren Heike Ander, Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln, Tasja Langenbach, Kuratorin und künstlerische Leiterin der Videonale in Bonn und Nico Joana Weber, Künstlerin und NRW-Medienkunst-Stipendiatin 2018.


Die Stipendien für Medienkünstlerinnen aus Nordrhein-Westfalen werden seit dem Jahr 2000 vergeben. Die Ausschreibung findet alle zwei Jahre statt. Die Stipendiatinnen erhalten jeweils sechs Monate lang eine Unterstützung in Höhe von monatlich 1.000 Euro sowie eine einmalige Materialpauschale von 1.660 Euro. Insgesamt erhalten die Künstlerinnen also jeweils 7.660 Euro.

Die beiden Stipendien werden vom Büro medienwerk.nrw (angesiedelt beim Hartware MedienKunstVerein) in Dortmund betreut.

Welche Erzählungen liegen unter den Oberflächen von Architekturen, Objekten, Produkten, die uns tagtäglich umgeben? Welche Geschichten sind darin verwoben? Welche Politiken des gesellschaftlichen globalen Miteinanders verbergen sich hinter dem Schein des Äußerlichen?

Im Juryurteil heißt es, Julia Weißenberg erforsche diese Politiken in ihren Werken mit unterschiedlichsten Medien und Formaten und lege sie offen. Es seien die Geschichten von Rohstoffen, die wir in Form von Kleidung oder technischem Gerät tagtäglich am Körper tragen und die, in ihrer Reinform betrachtet, globale Abhängigkeitsverhältnisse und Handelswege offenbaren würden.

Es seien die Erzählungen von Marken und Produkten, die sich als unsichtbare Schichten über unsere Wahrnehmung und unsere Körper legen. Und es seien die Architekturen, die in ihrer Verortung in Raum und Zeit Utopien und Weltsichten manifest werden lassen würden. Julia Weißenberg breche diese Oberflächen mit gezielten Interventionen auf und lade die Menschen dazu ein, genauer hinzusehen.


Im Zentrum von Sophia Bauers künstlerischer Praxis stehe  laut Jury die Auseinandersetzung mit Klang als historischem Dokument und Ressource für neue Formen der Wissensproduktion: „Das Denken durch Klang als einem Netzwerk von Verbindung und Zugehörigkeit hilft uns, Strukturen von Ausgrenzung in Frage zu stellen“, so die Künstlerin. 

Dabei verstehe sie Sound „als ein Medium, das die Kernideen der Trennungskonzepte des europäischen Imperialismus und Kolonialismus“ kritisch beleuchten kann. In ihren Werken – zuletzt vorwiegend Klanginstallationen und Sound-Archive – befrage Sophia Bauer die tradierten hierarchischen Strukturen eines asymmetrischen Machtverhältnisses zwischen Mensch und Natur. 

(Zitiert aus: Nordstadtblogger)

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