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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

Grimme-Preis 2017

Die Verleihung des Grimme-Preises findet am 31. März 2017 im Theater Marl statt und wird von 3sat übertragen.
Vier Absolventen der Kunsthochschule für Medien Köln für herausragende Fernsehpraxis ausgezeichnet.
Die Preisverleihung fand am Freitag, 31. März 2017, in Marl statt.
Theater Marl
Am Theater 1, 45768 Marl

Am Freitag wurden im Theater in Marl die 53. Grimme-Preise verliehen. Die KHM-Absolventen Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier erhielten einen Grimme-Preis 2017 in der Kategorie "Kinder & Jugend" für "Nordstadtkinder – Lutwi" (WDR), die KHM-Absolventen Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann und das Team der bildundtonfabrik für NEO MAGAZIN ROYALE (ZDF/ZDFneo) die Fernsehauszeichnung in der Kategorie "Unterhaltung". "Die Preisträger zeigen auf beeindruckende Weise, in welcher Bandbreite es dem Medium Fernsehen gelingen kann, komplexe Sachverhalte, politische Verstrickungen, die Logik von Krieg und Terror oder auch die Manipulationen in gesellschaftlichen oder privaten Zusammenhängen auf ganz unterschiedliche Art und Weise in bewegte Bilder, packende Dramaturgien und anrührende Geschichten zu übersetzen“, sagte die Direktorin des Grimme-Instituts Dr. Frauke Gerlach. Vergeben wird der Fernsehpreis jährlich vom Grimme-Institut in Marl. Seit 1964 würdigt das Grimme-Institut Produktionen und Fernsehleistungen, die „die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können“.


Einen Grimme-Preis 2017 in der Kategorie Kinder & Jugend erhielten Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier sowie ihre Redakteurin Emanuela Penev (WDR) für den Film "Nordstadtkinder – Lutwi" (online hier). Er ist Teil des crossmedialen Gesamtkonzepts "Nordstadtkinder". Das Projekt der WDR-Reihe HIER UND HEUTE  – bestehend aus zehn Filmen und einer Web-Doku  –  arbeitet die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen aus der Dortmunder Nordstadt dokumentarisch auf. Für die Jury unterscheidet sich „diese Perle aus der WDR-Reihe von den meisten dokumentarischen Versuchen, jungen Menschen Fluchtbiografien näher zu bringen". In der Begründung der Jury heißt es weiter: „Es gelingt den beiden Regisseuren Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier, den ambivalenten Alltag eines jungen Menschen nicht zu behaupten oder nur anzureißen, sondern in all seinen Facetten sinnlich und glaubwürdig zu vermitteln."  Zur vollständigen Jurybegründung  hier


Einen Grimme-Preis in der Kategorie Unterhaltung erhielten die KHM-Absolventen Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann stellvertretend für das gesamte Team, für die engagierte Beobachtung und kluge Reflexion des laufenden Fernsehprogramms bei NEO MAGAZIN ROYALE, insbesondere für: "Verafake" (online hier) und „Einspielerschleife“ (online hier) (ZDF/ZDFneo).
"Ist die 'Einspielerschleife' einerseits eine geniale Entzauberung der Fernsehroutinen, ist die präzise Parodie doch auch eine Liebeserklärung an das 24/7-Medium und seine Endlos-Erzählweise. Nach akribischer Vorarbeit war es der Redaktion gelungen, einen Fake-Kandidaten in die von Vera Int-Veen moderierte Reality-Show 'Schwiegertochter gesucht' einzuschleusen. Dem 'Verafake' gelang leichtfüßig, was zuvor viele recherchierende Journalisten nicht vermocht hatten: Es legte lückenlos die emotional und wirtschaftlich ausbeuterischen Arbeitsmethoden des TV-Reality-Business offen. Beide höchst unterschiedlichen Beiträge des Fernsehjahrs 2016 eint die Haltung, das gesendete Fernsehprogramm und dessen Konsumenten ernst zu nehmen. Dass es Jan Böhmermann und seinem Team dabei gelingt, sich nicht nur bierernst anklagend, sondern auch in höchstem Maße unterhaltsam mit ausgerechnet jenem Medium zu befassen, aus dem heraus man ja selbst sendet, ist allemal vorbildlich für die Fernsehpraxis." Zur vollständigen Jurybegründung hier


Matthias Murmann und Philipp Käßbohrer studierten von 2007 bis 2014 an der Kunsthochschule für Medien Köln und produzieren mit ihrer Firma bildundtonfabrik (btf) für Film und Fernsehen. Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier studierten von 2003 bis 2006 an der Kunsthochschule für Medien Köln und produzieren mit eigener Firma insbesondere dokumentarische Formen für Kino und Fernsehen.

Redaktion — Ute Dilger
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