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Miklós Erhardt: „Talking Distance“ – Vortrag und Gespräch

KHM
30.09.11
20:00h
Aula
Der Künstler Miklós Erhardt (geb. 1966, lebt in Budapest) untersucht in seinen Arbeiten mittels interventionistischer und dokumentarischer Methoden künstlerische Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf gesellschaftspolitische und ökonomische Fragestellungen. Sein Interesse gilt insbesondere den persönlichen Geschichten und Erfahrungen. Neben seinen Einzelprojekten arbeitet Erhardt in kollaborativen Zusammenhängen, wie z.B. 1998–2006 als Mitglied der Künstler_innengruppe Big Hope (mit Dominic Hislop und Elske Rosenfeld [ab 2003]) oder 2008 mit Little Warsaw auf der Manifesta 7 in Rovereto. In seinem Vortrag an der Kunsthochschule für Medien Köln stellt Miklós Erhardt eine Auswahl seiner Projekte vor und spricht über Ikonoklasmus und Politik, Aktivismus und Kunst, Re-enactment und dokumentarische Strategien, Empowerment und Instrumentalisierung.

Der Vortrag in englischer Sprache findet im Rahmen der Ausstellung „Museum Songspiel“ des russischen Kollektivs Chto Delat? statt, die noch bis 1. Oktober in Glasmoog zu sehen ist. Die Plattform Chto Delat? ("Was tun?") wurde 2003 von Künstler_innen, Kunstkritiker_innen, Philosoph_innen und Autor_innen in Sankt Petersburg und Moskau gegründet. Das emanzipatorische Potenzial des Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzem sowie die Rolle der Kultur in diesen Prozessen sind Themen, mit denen die Mitglieder der Gruppe sich sowohl gedanklich als auch in ihren Aktionen auseinandersetzen. Referenzpunkte sind dabei insbesondere Theorien von Jacques Rancière, Bertolt Brecht, Guy Debord und Noam Chomsky. Für Miklós Erhardt wiederum, der u.a. Bücher von Noam Chomsky und Guy Debord ins Ungarische übersetzte, war Bertolt Brechts Verfremdungseffekt ein zentrales Mittel in der Arbeit „Ship of Fools“, die er zusammen mit Der Künstler_innengruppe Little Warsaw für die Manifesta 7 realisierte.

Miklós Erhardt und Chto Delat? stellen in ihren Arbeiten gesellschaftliche Fragen aus unterschiedlicher wie vergleichbarer Perspektive. Ihre Werke und Projekte sind maßgeblich von ihrem jeweiligen Kontext – den Städten St. Petersburg und Budapest – und den lokalen Bedingungen geprägt. Im Gespräch mit Miklós Erhardt soll neben der künstlerischen Wahrnehmung der russischen „Wahrheit“ ein politisch und gesellschaftlich sensibler Ansatz aus Ungarn vorgestellt und ein Dialog über die Durchdringungen von Kultur, Kunst, Politik und Gesellschaft geführt werden.


Miklós Erhardt, „Talking Distance“
Vortrag und Künstlergespräch (in Englisch) im Rahmen der Glasmoog-Ausstellung „Museum Songspiel“ von Chto Delat?

Freitag, 30. September, 19 Uhr, Aula

Moderation: Lívia Rózsás, Kunsthistorikerin und Teilnehmerin des Programms Kulturmanager aus Mittel- und Osteuropa der Robert Bosch Stiftung.

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