Die Stadt Istanbul befindet sich in einem Transformationsprozess. Ausgelöst durch anhaltendes Wirtschaftswachstum und den Wunsch nach Modernisierung werden die Grenzen der Stadt kontinuierlich erweitert und neu definiert. Ganze Stadtteile stehen unter massivem Aufwertungsdruck, die alten Häuser in den als „Renewal Area“ bezeichneten Gebieten werden abgerissen, die Bewohner umgesiedelt, danach werden diese Flächen neu bebaut. Zeitgleich entstehen an der Peripherie Istanbuls massenhaft standardisierte, schematisch entworfene Sozialwohnungsbaukomplexe. Wie humanitäre und technische Greifarme schnappen neu errichtete Gated Communities oder Sozialbauwohnungskomplexe in die unberührte Natur und bilden futuristische Inseln in der zum Teil unberührten Landschaft. Die Fotografie als Medium des 'Festhaltens' nimmt hierbei ihren Platz als zeitweiligen Fixierer des Transitorischen an und hält eine Stufe des sich immer währenden Prozesses fest. Die zu Protokoll genommenen und damit archivierten Landschaften werden bereits in einem Jahrzehnt in dieser Form nicht einmal mehr flüchtig dem heutigen Bilde gleichen. Dabei geht es nicht um die reine Dokumentation eines Ortes, es ist viel mehr die surreale Sichtbarmachung der Reformation in der postmodernen Zeit. Die mit der Fachkamera aufgenommenen großformatigen Fotografien erneuern das Bild der klassischen Landschaft durch den zum teil dystopisch agierenden Eingriff der Zivilisation.
Mitarbeit:
Idee und Realisation: Jonathan Fuss Fotografische Assistenz: Anna Ehrenstein
Betreuung:
Prof. Beate Gütschow, Wiebke Elzel
Autor/innen:
Jonathan Fuss
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
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