mit Mouhamadou Diol, Carol Diop, Leity Kane und Nzinga Biegueng Mboup, konzipiert von Simon Meienberg
16. Juni – 1. Juli 2023
Eröffnung: Donnerstag, 15. Juni, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Do/Fr 16–19 Uhr, Sa 14-18 Uhr, Führungen auf Anfrage
GLASMOOG – Raum für Kunst & Diskurs
Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2
50676 Köln
glasmoog@khm.de
glasmoog.khm.de
Kollaborative Ausstellung im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „anschließen – ausschließen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung“.
Im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „anschließen – ausschließen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung“ findet an verschiedenen Orten in Köln zwischen dem 15. Mai und 2. Juli 2023 Ausstellungen und Veranstaltungen zum Verhältnis von Teilhabe und Ausschluss statt.
In globalisierten Netzwerken gilt die Fähigkeit, sich Gruppen und Systemen anzuschließen und in ihren Logiken zu agieren, als wesentliche Voraussetzung von Teilhabe. Das Kuratorische Projekt interessiert sich für die „andere Seite“ medialer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer, wissenschaftlicher und kultureller Netzwerke. Es fragt nach den Reibungen, Konflikten und Brüchen, die mit den gängigen Praktiken des Vernetzens und Anschließens einhergehen, nach ihren Folgen für die betroffenen Akteur*innen, aber auch nach ihren Potenzialen für die Gestaltung künftiger Lebenswelten. Das Projekt wird von Kollegmitgliedern und eingeladenen Künstler*innen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen in Köln entwickelt und umgesetzt. Die künstlerischen und gestalterischen Ansätze des Projekts sollen dazu ermutigen, Visionen, Fragestellungen und Facetten des skizzierten Themas zu beleuchten und diese mit einer breiteren Öffentlichkeit zu diskutieren.
Konzipiert von Aminata Estelle Diouf, Carolin Höfler, Sandra Kurfürst, Simon Meienberg, Nina Möntmann, Agnes Stillger, Simone Pfeifer, Martin Zillinger in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt, GLASMOOG, Temporary Gallery, Filmhaus Köln, Schauspiel Köln und der Stadt Köln.
Im Zentrum der Ausstellung "Colliding Circulations" in GLASMOOG steht die senegalesische Hauptstadt Dakar. In einer der dichtesten und am schnellsten wachsenden Städte Westafrikas treffen asymmetrische Mobilitätssysteme und -verständnisse aufeinander. Hier wirkt sich das koloniale Erbe von urbaner Segregation und infrastruktureller Vernachlässigung auf die tagtägliche Zirkulation der dakarois, der Einwohner*innen von Dakar, aus. Gleichzeitig markiert der Train Express Regional (TER) den Beginn einer neuen Mobilitätsära. Die Zuglinie verbindet die Stadt mit einem globalen Verkehrsnetz und wird von vielen als zukunftsweisendes Projekt der Modernisierung gefeiert. Andere Stimmen kritisieren die Verteuerung der Mobilität und soziale Ausgrenzung durch das importierte Verkehrssystem, das mit lokalen Formen und Funktionen des Mobilseins kollidiert.
Die kollaborative Ausstellung "Colliding Circulations" untersucht solche ungleichen Mobilitäten in Dakar und versammelt vielfältige Stimmen einer gemeinsamen künstlerischen Forschung. Mittels performativ verfasster Aufzeichnungen und szenischer Interventionen erkunden die senegalesischen Künstler*innen Mouhamadou Diol, Carol Diop, Leity Kane und Nzinga Biegueng Mboup, welche Auswirkungen koloniale Kontinuitäten auf städtische Räume und räumliches Zirkulieren haben, und welche Vermittlungs- und Verdrängungsprozesse sie anstoßen.
So spüren Mouhamadou Diol und Leity Kane mit ihrem Forumtheater Kàddu Yaraax den räumlichen Veränderungen durch den Bau der TER-Linie nach, der die Quartiere Hann-Maristes und Hann-Pêcheur einerseits voneinander trennt und sie mit der Verbindung zum internationalen Flughafen zugleich an ein globales Mobilitätssystem anschließt. Sie setzen ihr théâtre de l'opprimé (Theater der Unterdrückten) als eine emanzipatorische und interaktive Praxis für den kritischen Dialog mit bedrängten Stadtgemeinschaften und Nachbarschaften ein. Ihre performativen Spiele auf Plätzen und Straßen sind darauf ausgerichtet, kollektive Erfahrungen von veränderten Bewegungs- und Kommunikationsformen aufzurufen, die durch neue Infrastrukturmaßnahmen ausgelöst werden.
Ihre theatralen Formen von Widerstand und Resilienz treten in Austausch mit den Arbeiten der senegalesischen Architektinnen Carole Diop und Nzinga Mboup vom Kollektiv Dakarmorphose. In Zeichnungen untersuchen sie historische Schichten, urbane Rhythmen und räumliche Dissonanzen der Stadt zwischen globalen Verbindungen und lokalen Ausschlüssen. Gemeinsam entwickeln sie analytische und choreografische Werkzeuge zur Beschreibung der Produktion von Raum unter den Bedingungen neuer Abhängigkeiten durch großmaßstäbliche Infrastruktursysteme.
Das DFG-Graduiertenkolleg „anschließen – ausschließen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung“ ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität zu Köln, der Kunsthochschule für Medien Köln und der Technischen Hochschule Köln. Es widmet sich der Erforschung von Praktiken der Teilhabe und des Ausschlusses in globalen Netzwerken von Kultur und Gesellschaft und blickt dabei insbesondere auch auf Dynamiken, die sich der Systematik und Logik dieser Netzwerke teilweise oder zur Gänze entziehen.
Colliding Circulations
mit Mouhamadou Diol, Carol Diop, Leity Kane und Nzinga Biegueng Mboup, konzipiert von Simon Meienberg
16. Juni – 1. Juli 2023
GLASMOOG – Raum für Kunst & Diskurs
Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2
50676 Köln
Öffnungszeiten: Do/Fr 16–19 Uhr, Sa 14-18 Uhr, Führungen auf Anfrage
mit Mouhamadou Diol, Carol Diop, Leity Kane und Nzinga Biegueng Mboup, konzipiert von Simon Meienberg
16. Juni – 1. Juli 2023
Eröffnung: Donnerstag, 15. Juni, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Do/Fr 16–19 Uhr, Sa 14-18 Uhr, Führungen auf Anfrage
GLASMOOG – Raum für Kunst & Diskurs
Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2
50676 Köln
glasmoog@khm.de
glasmoog.khm.de