Die KHM bei der ISEA2010 RUHR

Im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR2010 findet vom 20. bis 29. August 2010 in Dortmund, Essen, Duisburg und Marl das 16. International Symposium on Electronic Art, die ISEA2010 RUHR statt. Die ISEA gehört zu den wichtigsten internationalen Festivals für elektronische Kunst. Auf Initiative des Medienwerks NRW gelang es, die diesjährige ISEA ins Ruhrgebiet zu holen.
Die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), Mitglied des Medienwerks NRW, ist als akademischer Partner mit einer Ausstellung mit Performanceprogramm und einem Panel beteiligt. An der Konzeption und Programmplanung der ISEA2010 RUHR war die KHM durch Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Rektorin der KHM (bis 2009) und Professorin für Medien- und Kulturwissenschaften, als Mitglied des ISEA-Programmrats vertreten. Im Rahmen einer hochschulinternen Arbeitsgruppe mit Professor/innen und künstlerisch-wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen der Bereiche Kunst und Wissenschaft wurde seit Anfang 2009 das Konzept der KHM für ein Panel- und Konferenzprogramm entwickelt. Das Rektorat der KHM ermöglichte außerdem die Einladung eines Fellows, der die Seminararbeit und die Projekte der Studierenden mit Workshops im Bereich Sound Art unterstützte. Seit einem guten Jahr erforschen Studierende und Lehrende im Kontext von Seminaren die Schwere der Daten und die Leichtigkeit der Materie, Wechselwirkungen zwischen Materialisierungs- und Dematerialisierungsprozessen.Die Ergebnisse werden in der Ausstellung „Heavy Matter“ im Westfalenforum in Dortmund präsentiert. Die Ausstellung wird am Donnerstag, dem 19. August 2010 um 18 Uhr eröffnet.
Parallel zu den Projekten entstand eine Publikation, die als Supplement der aktuellen Ausgabe von off topic, des Magazins für mediale Künste der KHM erscheinen wird:„off topic: beschweren“. Ausstellung: Heavy Matter
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind die neuen Medien selbstverständlich geworden und die Technologien zur Datenübertragung werden laufend perfektioniert. Die Verheißung von der Digitalisierung und Immaterialisierung der gesamten Lebenswelt scheint erfüllt. Doch wie immateriell sind Daten wirklich? Fallen sie nicht doch ins Gewicht? Und wo bleibt das Subjekt im Datenraum? In der Ausstellung „Heavy Matter“ wird die Ankunft in der virtuellen Zukunft bezweifelt und das Immaterielle als schwere Materie entlarvt. Die Frage nach dem Zugriff der Medien auf die Wirklichkeit taucht in Form von komplexen Transformationsprozessen, Verkörperungen, Verlautbarungen und Verortungen auf. Wissenschaftliche Erklärungsmodelle werden künstlerisch entwendet, übersinnliche Methoden angewendet und poetische Verfahren entdeckt um die komplexe virtuelle Welt erfahrbar, das heißt, buchstäblich greifbar zu machen.
 Heavy does matter: gegenständlich, leibhaftig, finanziell – die Materie agiert als eigenständiger (Stör-) Faktor auf dem Weg zwischen Sender und Empfänger. Panel
Heavy Matter. Rethinking the Role of Material and Medium in the Present
Das Panel der KHM im Rahmen der ISEA2010 RUHR beschäftigt sich mit der Frage nach der Materialität und Medialität der medialen Künste angesichts neuer Entwicklungen im Bereich der ‚smart materials‘ und der BioArt. Absicht des Panels ist es, den Diskurs über das Konzept ‚Medien‘ zu intensivieren, zu rekapitulieren, wie Medien unsere Leben durchdrungen haben und wie Künstler/innen mediale Entwicklungen in der Zukunft beeinflussen könnten. Konzeption und Durchführung
Prof. Mathias Antlfinger, Medienkunst / Transmediale Räume
Dr. Gabriele Gramelsberger, künstlerisch-wissenschaftl. Mitarbeiterin, Ästhetik
Echo Ho, künstlerisch-wissenschaftl. Mitarbeiterin, Videokunst
Prof. Ute Hörner, Medienkunst / Transmediale Räume
Dr. des. Anneka Metzger, künstlerisch-wissenschaftl. Mitarbeiterin, Rektorat
Lasse Scherffig, künstlerisch-wissenschaftl. Mitarbeiter, Experimentelle Informatik
Prof. Dr. Georg Trogemann, Experimentelle Informatik