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IFFF Dortmund+Köln zeigt: "Mato seco em chamas"

KHM
Still aus „Mato seco em chamas“

Die KHM kooperiert auch in diesem Jahr wieder mit dem Internationalen Frauen Film Fest Dortmund+Köln (IFFF) und zeigt einen Film aus dem Fokus „Rage & Horror“. Das IFFF 2024 findet vom 16. bis 23. April in Köln statt.

Donnerstag, 18. April 2024, 19 Uhr
Aula der KHM, Filzengraben 2, 50676 Köln
Moderation: Betty Schiel, Kuratorin des IFFF
Mit Eintritt | Für KHM-Angehörige ist der Eintritt frei

Das Internationale Frauen Film Fest Dortmund+Köln 2024 (IFFF) findet vom 16. bis 23. April in Köln statt. In Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) zeigt das Festival den brasilianischen Spielfilm „Mato seco em chamas“ (2023, 157 Min.) von Adirley Queirós und Joana Pimenta aus dem diesjährigen Festivalschwerpunkt „Rage & Horror“ in der Aula der KHM.


Der IFFF-Fokus „Rage & Horror“ schafft Raum für wütende weibliche Stimmen und Visionen, ob monströs, heroisch oder in einer chaotischen Kombination aus beidem. Im Anschluss an die Filmpräsentation zeigt die Kuratorin des Fokus Betty Schiel ein aufgezeichnetes Q&A mit der Regisseurin und Kamerafrau Joana Pimenta.


Zum Film: Aus dem Gefängnis entlassen, kehrt Léa in die Favela Sol Nascente zurück und schließt sich der wehrhaften Frauen-Gang ihrer Halbschwester Chitara an. Die Frauen haben in Léas Abwesenheit ein profitables Business Modell als gasolinheiras aufgebaut: Sie zapfen illegal Öl aus unterirdischen Pipelines ab, das sie selbst zu Benzin raffinieren; mit den motoboys handeln sie faire Preise aus für ihre Ware. Diese Motorradgangs helfen bei der Verteilung des Sprits im Untergrund und halten konkurrierende Kartelle in Schach. Das Frauenkollektiv errichtet eine regelrechte Festung, kämpft und rebelliert bewaffnet gegen die Entrechtung als Frauen, Schwarze, Lesben und Arme. Sie führen einen Überlebenskampf gegen die autoritäre brasilianische Regierung und deren Vertreter*innen, die immer radikaler nach rechts abdriften. Bolsonaros feiernde Anhänger*innen bilden den größten möglichen Kontrast zu Andreia, einer anderen Komplizin der Bande, die als Gründerin und Anführerin der Prison People Party mit Megafon von einem fahrenden Laster aus ihren elektrisierenden Wahlkampf führt.

Dokumentarisches und Fiktion sind in diesem dystopischen Filmepos eng miteinander verwoben. Die Darsteller*innen spielen sich selbst in ihrem echten Umfeld und bringen ihre Lebensrealitäten mit Stärke und Widerstandskraft in die tiefen Schichten der Erzählung ein. Ethnographischer Science Fiction über eine feministische Utopie inmitten einer sich zersetzenden Gesellschaft.


„Mato seco em chamas“

Englischer Titel: „Dry Ground Burning“
Regie: Adirley Queirós und Joana Pimenta

Brasilien/Portugal, 2022, Spielfilm, 153 Min.
Originalsprache mit englischen Untertiteln

Gerade aus dem Gefängnis entlassen, kehrt Léa in die Favela Sol Nascente zurück und schließt sich einer Frauen-Gang an, die Öl raffiniert und illegal an ein klandestines Netzwerk von Motorradgangs verkauft. Sie reklamieren die Straßen für sich und leisten radikalen politischen Widerstand. Ein elektrisierendes, dystopisches Porträt der brasilianischen Gesellschaft.


Joana Pimenta ist eine portugiesische Filmemacherin, die in Brasilien und den USA lebt und arbeitet. Sie studierte Film und Critical Media Practice an der Harvard University, wo sie derzeit Film unterrichtet. Als Regisseurin ist sie dem Sensory Ethnography Lab eng verbunden. Ihr Kurzfilm Um campo de aviação wurde in Locarno uraufgeführt und auf vielen internationalen Festivals gezeigt.


Adirley Queirós, der zunächst Karriere als Profi Fußballspieler machte, ist ein brasilianischer Filmemacher. Seine Filme wie Once it was Brasilia (2017) und White Out Black In (2014), gewannen mehr als 20 Preise auf internationalen Festivals. Seine Arbeit wird weltweit gezeigt.


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Redaktion — Ute Dilger
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