Groma - Klanginstallation im Rheinauhafen im Rahmen der plan08

Die Bebauung des Kölner Rheinauhafens hat seit dem städtebaulichen Wettbewerb von 1992 nun mehr Gestalt angenommen, und auch zwei der drei bildprägenden „Kranhäuser“, die vom damals siegreichen Hamburger Architekturbüro BRT entworfen wurden, stehen inzwischen. Auf der neuen Sonntagsflaniermeile Kölns gibt es seit Kurzem aber auch die permanente Klanginstallation Groma des Kölner Künstlers Michael Scholz, die er in Zusammenarbeit mit Judith Nordbrock und Martin Rumori konzipiert und umgesetzt hat. Der Titel der Arbeit ist der Bezeichnung für ein antikes römisches Instrument zur Landvermessung entlehnt. Aufführungsorte sind die zentralen Treppenabgänge vom Hafenareal in die darunter liegende „längste Tiefgarage Europas“ am Harry-Blum-Platz (TR.5.02) und
Elisabeth-Treskow-Platz (TR.7.02). Fernziel ist es, sämtliche Tiefgaragenzugänge des Rheinauhafens in diese als akustisches Netzwerk geplante Arbeit einzubinden. "Groma" ist eine komplexe, vielschichtige und auch technisch höchst anspruchsvolle Komposition. Ein wesentliches Element ist dabei die Lesung von Texten, wobei Vitruvs Zehn Bücher über Architektur
– als einzige zusammenhängende Überlieferung aus der Antike zum Bauwesen und zur Ästhetik – das Zentrum der Auswahl bilden. Ein zweites Element besteht aus Klängen, die in Kölner Partnerstädten aufgezeichnet wurden, in Lüttich (TR.7.02) und in Rotterdam (TR.5.02): eine Sammlung urbaner Sounds aus den Bereichen kultureller, öffentlicher, politischer, wirtschaftlicher, privater Raum, städtische Infrastruktur und Naturraum, gemischt zu Klangstücken unterschiedlicher Länge und verknüpft mit thematisch korrespondierenden Textteilen.

Groma ist vor Ort durchgängig zu hören. Wer sich allerdings für die wirklich spannenden  ompositorischen und technischen Details interessiert, sollte die Chance, von Mitgliedern des Groma-Teams persönlich geführt zu werden, nicht verpassen. Ermöglicht wurde dieses aufwendige
Kunstprojekt von der Häfen und Güterverkehr Köln AG als Auftraggeberin mit Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Köln, die SK Stiftung Kultur, die Kunsthochschule für Medien Köln, modernes Köln und NetCologne.