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C-TV zu Gast: Film in einer radikal inklusiven Form

KHM
Still aus "C-TV", Iris Studio, Österreich, 2023, 30 Min.

Auf Einladung von Prof. Alejandro Bachmann (Filmtheorie) und Katrin Kämpf (Queer Studies) präsentieren und diskutieren die Regisseur*innen Cordula Thym und Eva Egermann ihre antiableistische und queerfeministische SciFi-Docufiction-Utopie „C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern…)“.

Mittwoch, 22. Mai 2024, 19 Uhr
Aula der KHM, Filzengraben 2, 50676 Köln
Moderation: Prof. Alejandro Bachmann und Katrin Kämpf
Eintritt frei

    
     „C-TV ist der muschiförmige Riss in der Wolkendecke“
     „C-TV sind deine wildgewordenen Hamster“
     „C-TV ist spooky shit, irgendwie“


Ein Erdbeben, für das ein Zusammenhang mit sozialer Ungleichheit vermutet wird, hat das neue Fernsehstudio verwüstet. Doch die neue C-TV-Talkshow kann trotzdem stattfinden und präsentiert Morgenroutinen, Gesang und Lachgezwitscher, Selbstbestimmung und Zimmerpflanzen, Laseraugenhamster und Tätowierungen, Testosteron und Transitions. Hedy the Hamster empfängt zu Interviews und Workplace-Portraits Em Gruber vom Monitoringausschuss für Menschen mit Behinderungen und Iris Kopera vom Selbstvertretungszentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Die antiableistische und queerfeministische SciFi-Docufiction-Utopie „C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern…)“ lief 2023 beim International Short Film Festival in Uppsala, beim FRINGE! London, bei den Kurzfilmtagen Oberhausen und gewann beim Festival Diagonale in Graz den Preis für Innovatives Kino und in Wien die „Goldene Medusa“ für die queerste ästhetische Umsetzung.

Im Anschluss an die Filmvorführung Gespräch mit den Regisseur*innen Eva Egermann und Cordula Thym.


C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern...)
Dokumentarfilm, 2023, 30 Min. | Deutsch mit engl. UT
Meidlinger Wildhamster mit Röntgenaugen, ein Zombie-Soldat am Spendentelefon, eine grandiose Songcontest-Performance, im Zentrum eine Talkshow gegen den heteronormativen TV-Mainstream mit Interviews und workplace-Porträts der beiden Gäst*innen Em Gruber (Monitoringausschuss für Menschen mit Behinderungen) und Iris Kopera (Selbstvertretungszentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten); dazwischen gebärdensprachlich interpretierte Zitate der verstorbenen Künstlerin-Autorin Ianina Ilitcheva, die 'C-TV' eine Art Kapitelstruktur geben – das Ganze wird eingerahmt von Newsroom-Meldungen über mysteriöse seismografische Erschütterungen der Gesellschaft.

Das Team – Regie, Drehbuch: Eva Egermann, Cordula Thym; Kamera: Magdalena Fischer, Caroline Bobek; Darsteller*innen: Em Gruber, Iris Kopera, Eva Egermann, Barbara Schuster, Luiz Javier Murilla Zuniga, Hicran Ergen, Cordula Thym, Ani Gülgün Mayr

C-TV (Wenn ich Dir sage, ich habe Dich gern...) von Cordula Thym und Eva Egermann über den fiktiven Fernsehsender gleichen Namens ist ein „farbenfrohes Genre-Multiversum“ (Madeleine Bernstorff), das utopisches Scifi-Kino, Dokufiction, Perfomance, Lesung und mehr verknüpft und damit die ableistische, heteronormative Medienwelt herausfordert.
Menschen mit Behinderungen, chronischen Krankheiten und Neurodiversität werden oft als „narrative Prothese“ (David T. Mitchell & Sharon L. Snyder), also eine Art Gegenfolie zu Vorstellungen von „Ganzheit“ oder „Normalität“ inszeniert und zumeist rein als Rezipient*innen statt als Produzent*innen von Kultur gesehen. Spielerisch, humorvoll, poetisch, mit Form und Struktur experimentierend entwerfen die Regisseur*innen dagegen eine Welt (samt Open Captions und Audiodeskription für gehörloses Publikum), in der Teilhabe und Inklusion, Agency und Sichtbarkeit weit stärker als in unserer gegenwärtigen realisiert sind. Dafür erhielt C-TV 2023 zurecht den Diagonale-Preis für Innovatives Kino.
Redaktion — Ute Dilger
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