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Prädikat "besonders wertvoll"

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden hat dem Film "Bouchbennersch Otto" von Janina Jung das Prädikat "besonders wertvoll" verliehen.
"Bouchbennersch Otto / vom Umgang mit Andersartigkeit" (2012, 29 Min.) ist der erste Dokumentarfilm von Janina Jung an der Kunsthochschule für Medien Köln. Gleich bei seiner Uraufführung beim Festival Dok-Leipzig 2012 erhielt der Film die "Goldene Taube" als bester dokumentarischer Kurzfilm. Janina Jung, die zwischenzeitlich mit dem langen Dokumentarfilm "Wo der Wind so kalt weht" (2013, 80 MIn.) ihr Studium an der KHM abgeschlossen hat, erhielt nun mit dem Prädikat "besonders wertvoll" der Filmbewertungsstelle eine weitere herausragende Anerkennung für ihre filmische Arbeit.

Auszug der Begründung der Jury (Marion Closmann Claudia Dillmann, Stefan Koeck, Joachim Kurz und Julia Michel): "Janina Jungs "Bouchbennersch Otto" ist vieles zugleich: Biographische Skizze einerseits, Sozialstudie und historische Recherche / Rekonstruktion andererseits. Weil die Filmemacherin die Menschen des Dorfes, die Otto Müller noch gekannt haben, gut zum Reden bringt, entsteht so, trotz der Abwesenheit des Porträtierten, ein stimmiges Bild eines Menschen, eines Ortes und einer Zeit. Dieses verrät auch, ganz im Sinne des zweiten Teils des Titels, vieles über den Umgang mit der Andersartigkeit.
Dabei fällt auf, dass bei den sorgsam und stets interessant inszenierten Gesprächen das Ungesagte, die Leerstellen des Erzählens und Erinnerns mindestens ebenso wichtig und beredt sind wie das, was gesagt wird. Auf diese Weise eröffnet der Film eine ganze Reihe unterschiedlichster Emotionen, er stellt Anekdoten neben beinahe schamhafte Geständnisse, er erzählt vom Verschweigen, Wegsehen, von individueller Schuld und kollektiver Geisteshaltung, ohne zu verurteilen, aber auch ohne etwas zu beschönigen.
Das eher ruhige und beinahe schon bedächtige Tempo, mit dem der Film bei seinen Nachforschungen über Otto Müller nachgeht, lässt dem Zuschauer genau jene Zeit, die er braucht, um sich auf den langsameren Rhythmus des Dorflebens aus früheren Zeiten einzulassen. Ein sehr gelungener Film, dem die Jury das Prädikat „besonders wertvoll“ verleiht."
(aus der Jurybegründung)

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