Anke Engelke, Boris Becker und Aernout Mik im WS 2010/11 als Vertretungsprofessoren an der KHM

Mit Anke Engelke (*1965 in Montreal) werden die Studierenden der KHM im WS die Produktion einer Staffel „Lady Kracher“ hautnah miterleben, von den ersten Ideen bis zum TV-Termin. Die Schauspielerin moderierte mit 12 Jahren zum 1. Mal im Radio, mit 13 Jahren im TV und ist seitdem regelmäßig in Kindersendungen zu hören und zu sehen. Nach einem Pädagogik-Grundstudium begann ihre Schauspielkarriere in der SAT1 "Wochenshow". Berühmt für ihre Wandlungsfähigkeit tritt sie seitdem in den verschiedensten Rollen in der Fernsehlandschaft auf: als Moderatorin großer Filmveranstaltungen, als Synchronstimme verschiedener Zeichentrickfiguren (z. B. "Dorie" in "Findet Nemo" und "Marge" in "Die Simpsons"), als Filmschauspielerin (zuletzt in "Lippels Traum" unter der Regie von Lars Büchel) und seit fast 10 Jahren als Schauspielerin und Produzentin ihrer eigenen Sketch-Reihe "Ladykracher". Anke Engelkes künstlerische Arbeit wurde u. a. mit drei Grimme-Preisen und 12 Comedy-Preisen ausgezeichnet.
Boris Becker (*1961 in Köln), Meisterschüler von Bernd Becher, veranstaltet im WS ein Grundlagenseminar zu "Fotografie I- Digitale Fotografie" und das Fachseminar "Vorbild Abbild Nachbild", das der Frage nachgeht: Wie lässt sich eine individuelle künstlerisch fotografische Handschrift nach 171 Jahren Fotografie angesichts einer fotografischen Reizüberflutung formulieren. Von Boris Becker sind zur Zeit "Der Rote Bulli: Stephen Shore and the new Düsseldorf Photography" im NRW Forum Kultur und Wissenschaft Düsseldorf und die Einzelausstellungen "desert and fields" im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und "Photographs 1984 bis 2009" im Fotomuseum Provincie Antwerpen zu sehen. Becker arbeitet mit dem technischen Mittel der Großbildfotografie, mit dessen Hilfe er in der Lage ist, die Wirklichkeit detailgetreu abzubilden. Gleichzeitig stellt er mit seinen Bildern immer wieder die Wirklichkeit in Frage. Bildserien mit selbsterklärenden Namen wie "Hochbunker", "Wohnhäuser" und "Konstruktionen" zeigen entsprechende Motive, jedoch immer aus einem speziellen Blickwinkel, der die in ihnen verborgene Schönheit offenbart. So ist Beckers Werk auch Gegenwartskultur und -kritik, oft jedoch mit einem ironischen Einschlag.

Aernout Mik (*1962 in Groningen, lebt und arbeitet in Amsterdam) hält im WS ein Fachseminar zur Videokunst. Mit der Verbindung von Videofilm und tektonischen Elementen entstehen bei Mik irritierende Raumstrukturen, die konsequent ausgearbeitete und eigenständig Positionen im Feld der Gegenwartskunst besetzen. Ihre Inhalte sind soziologische Prozesse, die Hierarchien aufspüren und hinterfragen, Perspektiven vervielfachen. Miks Filminstallationen sind seit mehr als 15 Jahren fester Bestandteil internationaler Einzel- und Gruppenausstellungen und ebenso in zahlreichen öffentlichen Sammlungen zu finden. Zentrale Ausstellungen der letzten Jahre waren unter anderem Einzelpräsentationen im Stedelijk Museum, Amsterdam, 2002, dem Ludwig Museum, Köln, 2004, dem New Museum of Contemporary Art, New York, 2005, dem Kunstverein Hannover, 2007 und dem Hamburger Bahnhof in Berlin, 2007. 2007 vertrat er außerdem die Niederlande bei der Biennale in Venedig. 2009 widmete das Museum of Modern Art in New York ihm eine umfassende Einzelausstellung. Miks "Reversal Room" (2001) war gerade in der Ausstellung "Bilder in Bewegung" im Museum Ludwig zu sehen.