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Der Käthe-Kollwitz-Preis 2023 der Akademie der Künste für Sandra Vásquez de la Horra

Auf der 59. Biennale di Venezia (Foto: Kuhn)

Die in Berlin lebende Künstlerin studierte von 2001 bis 2004 postgradual an der KHM und zeigte 2022 Arbeiten auf der 59. Biennale di Venezia. Preisverleihung und Ausstellung finden 2024 statt.

7. Juli 2023

Die seit 1995 in Deutschland lebende chilenische Künstlerin Sandra Vásquez de la Horra (*1967) wird mit dem Käthe-Kollwitz-Preis 2023 ausgezeichnet. Die Jury, bestehend aus den Akademie-Mitgliedern Ulrike Grossarth, Raimund Kummer und Ulrike Rosenbach, ehrt mit Sandra Vásquez de la Horra eine Künstlerin, die mit ihrer Bildsprache Konflikte thematisiert, mit denen sich die gegenwärtige Gesellschaft weltweit auseinandersetzen muss. Ihre Werke vereinen Archetypen unseres kollektiven Bewusstseins, Geschlechterfragen und Sexualität, interkulturelle Reflexionen sowie Fragen der spirituellen Praxis.


Die Künstlerin wuchs in einer Zeit auf, die – nach dem Putsch der Militärjunta 1973 und der Machtübernahme durch Augusto Pinochet – über 17 Jahre lang von Folter, Verschleppungen (Desaparecidos) und zahlreichen Menschenrechtsverletzungen beherrscht war. Die Geschichte Chiles hat Sandra Vásquez de la Horras künstlerische Arbeit genauso geprägt wie die Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte, mit der Geschichte und den Mythologien der indigenen Bevölkerung sowie der brutalen Kolonialherrschaft der Europäer*innen in Mittel- und Südamerika.


Im Zentrum von Vásquez de la Horras‘ Zeichnungen, Skulpturen und Installationen steht der Mensch in seinem sozialen und gesellschaftlichen Umfeld. Ihre groß- und kleinformatigen Zeichnungen auf Papier und Karton leben von Genauigkeit, Verdichtung und Farbigkeit. Einen Teil ihrer Zeichnungen taucht sie in ein Wachsbad.

In der auf der 59. Biennale in Venedig gezeigten neuen Serie von Graphit-, Aquarell- und Wachs-auf-Papier-Arbeiten setzt sie Akkordeonfalten ein, um ihre Figuren in den skulpturalen Raum zu bringen.

Die Akademie der Künste vergibt den Preis an Sandra Vásquez de la Horra im Juni 2024. Die Ausstellung anlässlich der Verleihung wird von Juni bis August 2024 in der Akademie der Künste am Hanseatenweg zu sehen sein.

Der mit 12.000 Euro dotierte Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1960 jährlich an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben. Preisträger*innen der letzten Jahre waren u. a. Nan Goldin (2022), Maria Eichhorn (2021), Timm Ulrichs (2020), Hito Steyerl (2019), Adrian Piper (2018) und Katharina Sieverding (2017).


(Quelle: Akademie der Künste)

Redaktion — Juliane Kuhn

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