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Prädikat "besonders wertvoll"

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden hat dem Film "Die Bergfrau" von Kerstin Neuwirth das Prädikat "besonders wertvoll" verliehen.
23.06.14
Mit "Die Bergfrau" hat Kerstin Neuwirth ihr Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln abgeschlossen. Der experimentelle Spielfilm feierte bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen Premiere und wurde nun mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: "Ein Mädchen am Fluss. Eine Frau vor einem Bauernhof füttert die Hühner. Das Mädchen kommt hinzu, trägt Steine in seinem Rock. Ein Esel in einem Unterstand. Ein Haus, Flure, ein Raum voller Sägemehl, das Mädchen darin. Schuhe auf einer Treppe. Ein karger Raum mit einem Bett, das Mädchen liegt in diesem Bett. Frauengestalten verschiedenen Alters tauchen aus der Dunkelheit, schauen und verschwinden. Das Mädchen flutet den Raum. Wadenwickel. Ein Zustand zwischen Vision und Erinnerung.Ohne Dialog, aber mit exzellenten, tableauartig gestalteten Bildern und einer feinen Montage von Naturgeräuschen erschafft die Regisseurin einen märchenhaft-mysteriösen Mikrokosmos, der sich einer eindeutigen Bestimmung verweigert. Das hervorragende Szenenbild und die formvollendete Fotografie machen die Textur von Leinen und Baumwolle fühlbar deutlich, betonen aber auch den modern gebrochenen Vintage-Look in Kleidung und Haartracht des Mädchens. Die Kargheit der Ausstattung und das durchziehende Wasserelement schaffen einen surrealen Schwebezustand zwischen Traum und Wirklichkeit, Leben und Tod. Handelt es sich um die Fieberträume eines sterbenden Mädchens, geht es um Kindheits- und Jugenderinnerungen an einen besonderen Ort von Heimat, sehen wir die Träume und Ahnungen in der beginnenden Pubertät? In welcher Beziehung stehen die Frauengestalten zueinender? Gehören die Schuhe auf der Treppe einem Mann, der sich entzieht? Ein formvollendeter, non-narrativer Film, der viel erzählt und dem Zuschauer viel Raum für eigene Deutungen und Erinnerungen lässt."
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