TEMPS D'IMAGES im tanzhaus nrw

Täglich umgeben uns unzählige Bilder. Oft ist nicht eindeutig nachvollziehbar, wie diese Bilder entstanden sind, Kategorien wie „echt“ oder „fake“ besitzen meist keine Relevanz mehr. In Zeiten, in denen Bilderzeugungs-Verfahren noch komplexer und raffinierter geworden sind, haben Künstler_innen individuelle Strategien entwickelt, die zunehmende Medialisierung unserer Lebenswelt zu reflektieren.

Das Festival TEMPS D’IMAGES, das sich im siebten Jahr fest im tanzhaus nrw etabliert hat, vereint in Performances, einer Ausstellung sowie einer begleitenden Tagung in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität markante künstlerische Positionen im Spannungsfeld von Bild, Medien und Tanz. 

Die Ausstellung zeigt Arbeiten der KHM-Absolventin Marianna Christofides, die 2011 die Republik Zypern auf der 54. Biennale di Venezia repräsentierte, sowie der KHM-Student_innen Jan Goldfuß, Julia Stefanovici und Jonas Zais. Weitere an der Ausstellung beteiligte Künstler_innen sind Kai Fobbe und Anja Vormann/Gunnar Friel.

Marianna Christofides zeigt die Videoinstallation „Tomorrow in Present Tense“. Die Arbeit entstand aus dem visuellen Konzept von Marianna Christofides zu der gleichnamigen Tanzperformance der Düsseldorfer Choreografin Alexandra Waierstall und sucht nach der Schwelle zwischen projiziertem, imaginiertem, realem und gebautem Raum. Marianna Christofides studierte Bildende Kunst in Athen und London und schloss 2010 ein Postgraduierten-Studium an der KHM ab.

Angelehnt an die surrealistische Technik „Écriture automatique” entwickelt Jan Goldfuß in dem neunminütigen Video-Loop „EnTroPI:space“ das Konzept von „Render automatique” und nutzt in seiner Computeranimation Momente des Zufalls: Es entstehen organisch anmutende 3 D-Bilder, die den Betrachter mit einer rein digitalen, den eigenen Gesetzen folgenden Welt konfrontiert. Der Mediengestalter und Digital Artist absolviert derzeit ein Postgraduierten-Studium an der KHM.

Die Installation „Loie Machine” von Julia Stefanovici ist eine poetische Auseinandersetzung mit dem Thema Kleidung, Hülle, Grenze. Die Installation aus drei Seidenobjekten, Ventilatoren und Motoren spielt mit dem Verhältnis von Material, Raum, Bewegung, Rhythmus, Visualität und Akustik und löst Erinnerungen an die Schleiertänzerin Loie Fuller aus. Julia Stefanovici studierte Kunstgeschichte in Tübingen und absolvierte eine Ausbildung zur Mediengestalterin. Derzeit studiert sie an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Jonas Zais' Videoinstallation „Cleaning Women”  besteht aus einer Kubus-Form, deren geometrische Linien das Verhältnis von Innen- und Außenraum in der Wahrnehmung des Betrachters neu konstruieren. Durch die Projektion von an- und ausgehenden Leuchtstoffröhren wird ein Schauspiel nächtlicher Putzkolonnen, die sich durch die Stockwerke eines Bauwerks arbeiten, inszeniert. Jonas Zais studiert seit 2009 an der Kunsthochschule für Medien Köln.