I Felt Silly

Durch meine Beschäftigung mit dem Militär als Beispiel für die Nutzung von Menschen als Ressource lernte ich einen ehemaligen britischen Airforce-Offizier kennen. Das Erste, was ich zu ihm sagte, war: ""Krieg ist etwas sehr abstraktes - da sitzen Leute in Flugzeugen und drücken Knöpfchen, werfen Bomben, ohne wirklich zu wissen, was sich unter ihnen befindet. Sie töten, ohne zu wissen, wen oder warum."" Er antwortete: ""Ich hasse es, wenn Leute so über meine Leute reden. Sie haben keine Ahnung davon, wie es wirklich ist. Wenn wir einen Einsatz fliegen, wird alles bis ins Detail geplant. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf das Ziel und unsere Prioritäten bestehen in der Schadensbegrenzung und der Minimierung der Gefahr für alle Beteiligten."" Er begann, sehr genau zu erklären, wie so ein Einsatz abläuft. Nach einer Weile fragte ich: ""Haben Sie jemals einen Menschen getötet?"" Er antwortete: ""Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht."" Aufgebaut auf dieser Unterhaltung entwickelte sich die Idee für die Performance, die diese Ambivalenz sichtbar und erfahrbar machen sollte. Ich bat den ehemaligen Offizier, sich selbst Marsch-Kommandos zu geben und mit verbundenen Augen durch einen geschlossenen Raum zu marschieren - mit der Gefahr, gegen die Wände zu laufen. Die Performance dauerte 3 Stunden, das geschnittene Video (10 min) zeigt einen Soldaten in Uniform, der blind den eigenen Kommandos gehorcht, vorsichtig durch den Raum marschiert und immer wieder von Wänden gestoppt wird. Nach der Performance fragte ich ihn, wie er sich fühlte. Er sagte nur: ""I felt silly.""