Künstlerische Arbeiten Studierende

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Autor/innen:
Betreuung:
Prof. Julia Scher
Prof. Johannes Wohnseifer
Projektart: 2. Projekt
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Quelle:
Archiv Kunsthochschule für Medien Köln
Copyright: KHM / Autoren
Kontakt: archiv@khm.de

Junker Schlaf

Autor/innen:
  • Nicolas Pelzer
Autor/innen:
Entstehungsjahr: 2009
Kategorien: Installation, Klanginstallation, Rauminstallation
Projektart: 2. Projekt
Installation im Kameradschaftshaus der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, Eifel, Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Vogelsang-Intervention (16. bis 18. Oktober 2009). Die Installation setzt sich aus mehreren Skulpturen und einem Audiotrack zusammen. Die Skulpturen bestehen aus lackierten Holzlatten unterschiedlicher Stärke, die jeweils eine einfache Dreibeinkonstruktion bilden und auf denen sich mit Stoff bespannte Kreisformen befinden. Über die aufgestellten Lautsprecher ist der nachbearbeitete Klang einer Harfe zu hören (mitproduziert von Beatrice Martini). Die ortsbezogene Installation geht auf den geschichtlichen Hintergrund des Kameradschaftshauses ein, das sowohl in der NS-Zeit als auch in dem Zeitraum der belgischen Nutzung als Schlafraum für männliche Junker und später für Soldaten genutzt wurde. Neben dessen grundsätzlicher Funktion als Unterbringung lässt sich anhand seiner architektonischen Merkmale ein weiteres ideologisches Ziel erkennen, nämlich die Komprimierung von Menschen auf engen Raum, um so das kollektive Bewusstsein zu stärken und die Selbstwahrnehmung als Individuum einzuschränken. Es ist heute immer noch deutlich spürbar, dass dieses Gebäude eine bestimmte Ordnung der Kontrolle und Einschränkung verkörpert. Der Schlaf, früher ein alltäglicher Ablauf im Kameradschaftshaus, ist ein individueller Prozess, verantwortlich für die Persönlichkeitsbildung junger Menschen. Er bildet einen Gegenpol zur Ideologie dieses Raumes und entzieht sich seiner Kontrolle, da er ein losgelöster freier Prozess ist. Die Harfe, eines der ältesten Instrumente weltweit, ist ein spirituelles Instrument. Ihr Ursprung ist auf den steinzeitlichen Jagdbogen zurückzuführen, der in einer weiterentwickelten Form als Musikbogen Jägern zur Aufführung ritueller Tänze diente. Der harmonische Klang der Harfe wird in der Installation dekonstruiert und in zeitlich versetzte Abschnitte aufgeteilt. Die Skulpturen schaffen durch ihre fragilen Konstruktionen einen Gegensatz zur monumentalen Architektur des Raumes.
Mitarbeit:
Sound: Beatrice Martini
Betreuung:
Prof. Julia Scher, Prof. Johannes Wohnseifer
Autor/innen:
  • Nicolas Pelzer
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
Quelle:
Archiv Kunsthochschule für Medien Köln
Copyright: KHM / Autoren
Kontakt: archiv@khm.de
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