Alle Termine

Logo
35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

Tobias Schulenburg: Neue Sachlichkeit

Viele Lesungen aus dem gerade erschienenen Journal-Roman des schreibenden Zeichners oder zeichnenden Schreibers und KHM-Studenten stehen an. Zwei davon im Literaturklub Köln.

17. November + 8. Dezember 2025, 20 Uhr
Theater die wohngemeinschaft
Richard-Wagner-Str. 39
50674 Köln

Im Journal-Roman "Neue Sachlichkeit" versucht ein bald nicht mehr junger Künstler, durch die Tage zu kommen,
indem er sie beschreibt – auch, wenn die Tage manchmal gar nicht so viel hergeben. Zuerst auf kleinem Fuß in
Köln lebend, verschlägt es ihn bald für Schreibaufträge nach Bielefeld, Berlin und Münster. Dort wird er von
Passanten auf der Straße angequatscht und beobachtet Insekten im Park, pinkelt wild, lernt Leute im Internet
kennen, geht zu McDonald’s und kauft sich vom Stipendiengeld Kleider, die er trägt, wenn er allein ist. Manchmal ruft er auch seine Brüder oder seine Mutter an: Sie erzählt ihm dann, was sein Vater, der das Korsakow-Syndrom hat, neues Absurdes getan hat – an seine Söhne erinnert sich der Vater schon lange nicht mehr. So geht die Zeit ins Land, bis der Vater, unser Protagonist ist mittlerweile nach Köln zurückkehrt, einen Hirninfarkt bekommt.
"Neue Sachlichkeit" ist eine Mediation auf viele Dinge: Körperlichkeit, Männlichkeit und die Suche nach Sanftheit in ihr, Pflege, Miteinander, die Frage danach, wie sich die Zeit verbringen lässt – vor allem aber ist "Neue
Sachlichkeit" eine Meditation auf das Alltägliche und seine zumeist eher absurde Schönheit.


Tobias Schulenburg (* 1987, aufgewachsen in Köln) zeichnet und schreibt, lebt in Köln. Zeichnen tut er dabei schon irgendwie seit immer. Das erste Buch, das ihn dazu motivierte, selber auch zu schreiben, war "Unendlicher
Spaß" von David Foster Wallace gewesen, das las er im Sommer 2011, gegen Ende seines Automobildesignstudiums in Süddeutschland. Damals rauchte er noch Kette, auch indoor. Diese Gewohnheit gab er 2015 schließlich dran, seitdem hat er circa zwanzig Kilo zugenommen, was auch okay ist, Gesundheit geht ja
irgendwann vor. Er hat immer das Glück gehabt auch von Leuten umgegeben gewesen zu sein, die an ihn geglaubt haben. Seit 2011 geht er angestellt arbeiten, seit 2013 macht er Kunst als Schriftsteller und Zeichner. Er hat 2012/13 und 2017/18 Hartz IV bezogen, nahm 2017 an einer Maßnahme der Arbeitsagentur Köln teil und studiert seit 2018 an der Kunsthochschule für Medien in Köln auf Diplom. Sein erster Band mit Gedichten und
Zeichnungen erschien 2020 unter dem Titel "es sich schön machen" bei der parasitenpresse. 2022 war er
Residenz-Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin, am Center for Literature in Münster und im Rahmen von
stadt.land.text NRW in Bielefeld. 2023 schrieb er mit der Theater-Werkstatt Bethel zusammen ein Theaterstück
und hatte eine Einzelausstellung mit Zeichnungen bei Artists Unlimited in Bielefeld, 2024 verfasste er Sonette für
den Bielefelder Abendspaziergang und hatte eine Einzelausstellung mit Zeichnungen bei DOD in Köln. 2025 war er Teil von Kunst an Kölner Litfaßsäulen. Seit ungefähr drei Jahren macht er sich gerne Kerzen an. Er gibt immer
noch mehr Geld aus als er hat und besitzt zum Zeitpunkt dieser Biografie circa 309 Hot Wheels Auto-Modelle.

Tobias Schulenburg: Neue Sachlichkeit

208 Seiten, Preis: 18,- €

ISBN: 978-3-98805-061-8, 08/2025

parasitenpresse@hotmail.com
www.parasitenpresse.de

Redaktion — Juliane Kuhn
Bitte warten